Davon soll Österreich 115,6 Millionen Euro (130,5 Millionen Franken) tragen, gab die Liechtensteiner Regierung am Donnerstag bei der Projektvorstellung bekannt. Österreich und das Fürstentum unterzeichneten am Dienstag eine Absichtserklärung.
Die Regierungen in Wien und Vaduz gaben bereits am Dienstag Grünes Licht für das S-Bahn-Projekt, das die bestehende S-Bahn Vorarlberg und die S-Bahn des Schweizer Kantons St. Gallen zu einem regionalen Gesamtsystem verbinden soll. Die Bahnstrecke führt von Feldkirch über Liechtenstein nach Buchs in die Schweiz. Sie hätte insbesondere für die 8500 Berufspendler aus Vorarlberg große Bedeutung.
Die Präsentation der Eckdaten erfolgte jedoch erst am Donnerstag in der Hauptstadt des Fürstentums. Die Aufteilung der Gesamtkosten soll nach der Einigung der beiden Länder nach dem Schlüssel 66,25 Prozent (Österreich) und 33,75 Prozent (Liechtenstein) erfolgen. Die in Liechtenstein anfallenden Ausgaben von 108 Millionen Euro (122 Millionen Franken) trägt zu 54,5 Prozent Liechtenstein (58,9 Millionen Euro beziehungsweise 66,5 Millionen Franken), der Rest wird von Österreich beglichen (49,2 Millionen Euro beziehungsweise 55,6 Millionen Franken).
Zehn Haltestellen geplant
Geplant ist eine S-Bahn im Halbstundentakt. Die Trasse wird durchgängig zweigleisig geführt, es wird zehn Haltestellen geben, von denen vier in Liechtenstein liegen. Drei Haltestellen werden umgebaut beziehungsweise neu erstellt. Im Liechtensteiner Ort Nendeln wird neu ein Fernverkehrshalt eingerichtet. Ebenfalls Teil des Projekts sind Adaptierungen der Straßeninfrastruktur. In einem nächsten Schritt soll in der Juni-Sitzung des Liechtensteiner Landtags der Finanz-Beschluss für die S-Bahn-Liechtenstein fallen. Laut ÖBB-Rahmenplan hat das Projekt einen Zeithorizont bis 2027.
Eine erste Regierungsvereinbarung zwischen Österreich, Liechtenstein und der Schweiz zur Weiterentwicklung der Bahnstrecke von Feldkirch nach Buchs wurde bereits 2007 abgeschlossen, Planungsarbeiten und Behördenverfahren wurden ab 2009 aufgenommen. Wegen unterschiedlicher Auffassungen zum Finanzierungsschlüssel wurde das Projekt jedoch 2015 auf Eis gelegt, Neuverhandlungen wurden erst im vergangenen Jahr aufgenommen und nun zum Abschluss gebracht. (apa)