Das berichtet Politico unter Berufung auf ein internes Dokument. Demnach bereitet sich Deutschland darauf vor, im kommenden Jahr Verträge im Umfang von fast 83 Milliarden Euro abzuschließen.
Die Liste, die für den Haushaltsausschuss des Bundestages erstellt wurde, umfasst 154 bedeutende Beschaffungsvorhaben zwischen September 2025 und Dezember 2026. Nach deutschem Recht müssen alle Verträge mit einem Volumen von mehr als 25 Millionen Euro parlamentarisch genehmigt werden, meldet die Nachrichtenagentur Tanjug.
US-Unternehmen führen die Liste lediglich in wenigen Fällen an. Die größten Beschaffungen im Zusammenhang mit amerikanischen Herstellern betreffen Torpedos für Boeings P-8A-Flugzeuge (150 Millionen Euro) sowie Raketen und Abschussvorrichtungen des MIM-104-Patriot-Systems (5,1 Milliarden Euro). Insgesamt machen US-Projekte etwa acht Prozent des deutschen Beschaffungsplans aus.
Wie Politico weiter schreibt, gehörte Deutschland in den vergangenen Jahren zu den größten Käufern amerikanischer Rüstungsgüter, verlagert den Schwerpunkt nun aber zunehmend auf die europäische Industrie.
Der Plan sieht zudem erhebliche Investitionen in Luftverteidigungssysteme, Schiffe und neue Systeme für die elektronische Kriegsführung vor, während die Entwicklung des Eurodrones weiterhin von Verzögerungen und steigenden Kosten betroffen ist.
Die Neuausrichtung der deutschen Rüstungsinvestitionen stellt laut Politico einen Rückschlag für den US-Präsidenten Donald Trump dar, der die europäischen Verbündeten unter Druck setzt, weiterhin amerikanische Waffen und Ausrüstung zu kaufen.