Radmila Maksimovic: Alles muss für bessere Zeiten verschoben werden

Präsidentin des Vereines Branko Radicevic aus Wien, Radmila Maksimovic, beantwortete für dunav.at auf mehrere Fragen zur aktuellen Situation, die durch das Coronavirus verursacht wurde.

Verein Branko Radicevic wurde im 1983. gegründet und hat sich seit vielen Jahren als eines der führenden Ensembles in Österreich etabliert. Mehr als 100 Mitglieder machen dieses Vereins, der spielt nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland, Serbien, Bosnien und Herzegowina, Frankreich, Rumänien und vielen anderen Ländern.

Viele Manifestationen auf der ganzen Welt wurden aufgrund des derzeit pandemischen Coronavirus abgesagt. Bei dieser Gelegenheit erzählte uns Radmila Maksimovic, Präsidentin des Vereines Branko Radicevic, etwas mehr über die Pläne des Ensembles, bevor die Pandemie ausbrach.

„Alle geplanten Veranstaltungen des Vereins wurden bis auf weiteres abgesagt. Wir hätten am 14. März 2020 unsere jährliche Konzert haben sollen, zusammen mit unseren Freunden von KUD Vuk Stefanovic Karadzic aus Schönenwerd in der Schweiz, wo alles bereit war und wir uns alle auf den Tag freuten. Leider hat die österreichische Regierung am 10.3, ein Erlass erlassen, wonach alle Veranstaltungen und Versammlungen abgesagt oder verschoben werden müssen, was wir auch getan haben. Wir haben seit diesem Tag nicht einmal mehr unsere regulären Proben. Bis Ende Juni hätten wir Reisen nach Serbien, Slowenien und in die Republika Srpska haben sollen. Wir freuten uns auf die Teilnahme beim Folklorefestival in Banja Luka. Weiteres wollten wir einen Gegenbesuch beim Verein Maslesa in Banja Luka abstatten, aber leider mussen wir auf bessere Zeiten warten.“

Sie erzählte uns auch etwas mehr über die aktuelle Situation in den Ensembles und Gruppen, aus denen dieser Verein besteht.

„Unseren Verein gibt es seit 1983. Derzeit gibt es 5 Gruppen. Dies sind die PACICI, unsere jüngsten, bei denen Kinder im Alter von 5 bis 7 Jahren ihre ersten Schritte im Tanz lernen. Wir sind stolz auf unsere Kindergruppe im Alter von 7 bis 12 Jahren und arbeiten erfolgreich auch mit dem vorbereitendem Ensemble. Vor zwei Monaten haben wir unsere 5 Gruppe neu gestartet, eine Gruppe von Veteranen, bestehend aus Tänzern, die lernen wollen zu tanzen oder die bereits tanzen können und ihre Kenntnisse verbessern wollen. Derzeit haben wir 220 aktive Mitglieder. Auf unserem Programm stehen 12 Choreografien für das 1Ensemble sowie 6 für Kinder- und das vorbereitende Ensemble, einschließlich musikalischer Arrangements und entsprechender Kostüme. Unser Ensemble bei der Auswahl von Choreografien hat von Anfang an mit bedeutenden serbischen Choreografen zusammengearbeitet, bereits 1983, als Spiele aus Sumadija und Timok Choreografien aufführte, ein Jahr später in den Choreografien von Branko Markovic und Dobrivo Putnik. Von Anfang 1994 an wurde das Ensemble bis heute von Borislav Kapetanovic geleitet. Die Choreografen Radojica Kuzmanovic, Desanka Djordjevic, Dragan Micic, Dajana Kostic, Dejan Trifunovic, Milorad Lonic, Vladan Zivotic, Velimir Agovski und die Choreografen arbeiteten an dem vielfältigen choreografischen Spektrum unseres Repertoires. Alle haben einen großen Beitrag dazu geleistet, Choreografien aus allen Bereichen, in denen das serbische Volk lebt, auf unserem Programm zu haben“, sagte Radmila.

In Österreich ist derzeit noch nicht bekannt, wann die Grenzen geöffnet und wann Reisen erlaubt sind.

 „Ich möchte positiv denken und hoffe, das wir bis spätestens September mit unserer Arbeit beginnen zu können, aber ich bin immer noch skeptisch, wenn ich sehe, welche Maßnahmen wir ergreifen sollten. Dies sind zum Beispiel: das Tragen von Masken in geschlossen Räumen oder ein Sicherheitsabstand von 1,5 m, an den wir uns beim Tanzen nicht halten können. Ich denke auch, dass bei den Menschen die Angst leben wird, nicht infiziert zu werden, einer der Gründe dafür wird sein, dass weniger Menschen ab Herbst an den Veranstaltungen teilnehmen werden, wenn dies von der Regierung genehmigt wird. Reisen ist sicherlich eine der größten Motivation für uns Verein,  aber wir sind uns der Situation bewusst und hoffe, dass jeder genug Verständnis und Geduld aufweisen wird und dass  dies nicht viel Einfluss auf die Arbeit unseres Vereines sowie der anderen Vereine in Österreich haben wird.“

Maksimovic sagte, sie sei zufrieden mit den Maßnahmen der österreichischen Regierung, die restriktive Vorschriften verabschiedeten, um den Zusammenbruch des Gesundheitssystems des Landes zu verhindern, aber auch die Ausbreitung der Sterblichkeitsrate zu verhindern. Sie erzählte uns auch, dass sie regelmäßig Kontakt zu Vereins Mitgliedern pflegte und dass es vorerst vorrangig sei, alle Mitglieder gesund zu halten.

„Ich bin sehr zufrieden, weil die österreichische Regierung einer der ersten Staaten in Europa war, die restriktive Maßnahmen gesetzt hat, um den Zusammenbruch des Gesundheitssystems dieses Landes und mehrere Todesfälle zu verhindern. Ich stehe in regelmäßigem Kontakt mit unseren Mitgliedern, weil es für mich wichtig ist zu wissen, dass sie gesund sind und dass es ihnen gut geht. Ich weiß, dass jede Gruppe, mit Ausnahme von den jüngsten, eine eigene Whatsup-Gruppe hat und dass sie über diese Gruppe miteinander in Kontakt sind. Mit dem Wunsch so schnell wie möglich wieder sich zu sehen und mit der Arbeit zu beginnen, haben wir mehrere Versuche unternommen über die sozialen Netzwerke miteinander zu tanzen. Dies macht in dieser Situation sicherlich Spaß, ist aber weit davon entfernt, was die Proben in unser Vereinsräumen betrifft. Die Familie Radicevic soll gesund sein, wie wir es auch den anderen wünschen, einen guten Geist und Zuversicht zu bewahren, in der Hoffnung, Sie bald in der Gudrunstraße 133 im zehnten Wiener-Gemeinde-Bezirk zu sehe“

(dunav.at)

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