Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz ist tot. Der gebürtige Steirer, der rund um den Energydrink einen weltweit agierenden Konzern aufgebaut hat, ist am Samstag im Alter von 78 Jahren verstorben. Das teilte das Unternehmen kurz vor Mitternacht mit. Mateschitz galt als reichster Österreicher und hat sich nicht zuletzt mit seinen Sponsoringaktivitäten im Sportbereich einen Namen gemacht.
„In diesen Momenten überdeckt Trauer alle anderen Gefühle. Aber schon bald wird die Trauer Platz machen für Dankbarkeit, dafür, was er verändert, bewegt, bewirkt und so vielen Menschen ermöglicht hat“, schrieb Red Bull in einer Mitteilung, die zunächst an alle Mitarbeiter ging. „Unser aller Aufgabe und Verantwortung ist es, sein Lebenswerk in seinem Sinn fortzuführen.“
Geboren wurde Mateschitz am 20. Mai 1944 in Sankt Marein im Mürztal. Nach einem Betriebswirtschaftsstudium an der Wiener Hochschule für Welthandel, der heutigen Wirtschaftsuniversität, war er zunächst für Jacobs Kaffee und Blendax tätig. Im Zuge einer Dienstreise wurde er auf den asiatischen Energydrink „Krating Daeng“, auf Englisch „Red Bull“, aufmerksam, erwarb die Lizenzrechte und gründete Mitte der 1980er-Jahre gemeinsam mit der thailändischen Herstellerfamilie Yoovidhya das Unternehmen.
Offensive Marketingstrategie von Red Bull
In der Folge fuhr Red Bull eine äußerst offensive Marketingstrategie, was zusehends auch Sponsoring im Sportbereich umfasste. Handelte es sich zunächst eher um Extremsportarten, kam sukzessive andere Sportarten in den Fokus – vom Fußballverein Red Bull Salzburg über Eishockey-Mannschaften bis zu eigenen Formel 1-Teams.
Als Mitbegründer der Stiftung „Wings for Life“ setzte sich Mateschitz für die Forschung zur Heilung von Querschnittslähmung ein, und auch am Mediensektor mischte der öffentlichkeitsscheue Milliardär mit – etwa mit dem Fernsehsender ServusTV. Das US-Magazin „Forbes“ listete ihn 2022 mit einem Vermögen von 27,4 Mrd. Dollar auf Rang 51 im globalen Milliardärs-Ranking.
Reaktionen aus Politik und Wirtschaft
Vor dem MotoGP-WM-Lauf in Sepang (Malaysia) am Samstag ist der große Sport-Förderer mit einer Minute Applaus anstelle einer Schweigeminute geehrt worden. Red Bull ist in der Motorrad-WM als Hauptpartner des KTM-Werksteams vertreten.
Unmittelbar nach Bekanntwerden des Todes hatte sich Bundespräsident Alexander Van der Bellen zu Wort gemeldet: „Dietrich Mateschitz hat von Österreich aus ein weltweit bekanntes und erfolgreiches Unternehmen aufgebaut, mit ihm ist aber auch ein großer Förderer des heimischen Spitzen- und Extremsports von uns gegangen. Mateschitz hat Österreichs Unternehmens- und Sportlandschaft geprägt, wie wenig andere in unserem Land. Sein Lebensweg war für viele
Österreicher:innen einfach beeindruckend. In diesen Stunden sind meine Gedanken bei seiner Familie und seinen Freundinnen und Freunden.“
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) dazu: „Mit dem Tod von Didi Mateschitz verliert Österreich nicht nur einen der erfolgreichsten Unternehmer und einen großen Innovatoren, sondern auch einen Menschen, der sich Zeit seines Lebens in höchstem Maße für soziale und gesellschaftliche Zwecke engagiert hat. Er wird uns als einer der wichtigsten und prägendsten österreichischen Unternehmer für immer in Erinnerung bleiben. Meine Gedanken in diesen schweren Stunden
sind bei seiner Familie und seinen Freunden. Ruhe in Frieden!“
Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) zeigte sich „tief bestürzt über den Tod von Dietrich Mateschitz. Was er für unsere Heimat, die Steiermark, geleistet hat, wird für immer unvergessen bleiben. Seine Leistungen werden über Jahrzehnte und Generationen Bestand haben und unser Land nachhaltig prägen. (. . .) Die Steiermark verliert einen ihrer größten Söhne, der international höchst erfolgreich und trotzdem bis zuletzt seiner Heimat immer treu verbunden war“.
(wienerzeitung.at/Foto: gettyimages)