Gleich vier Mitglieder der Bundesregierung sind am Dienstag im Bundeskanzleramt vor die Presse getreten. Neue Maßnahmen wurden dabei nicht verkündet, und auch nicht wirklich Neues. Es gab Dank, Appelle und einige Klarstellungen und Erklärungen. Darunter etwa zur Entwicklung der positiven Covid-Fälle, den Kapazitätssteigerungen bei Tests und Schutzausrüstung und auch zu den Richtlinien bei der Abwicklung der Notfallhilfe für Unternehmen. Am Freitag will die Regierung über die mittelfristige Zukunft der Maßnahmen informieren.
Obwohl im Vergleich zum Montag wieder ein stärkerer Anstieg bei den Fallzahlen zu verzeichnen war, zeigte sich Gesundheitsminister Rudolf Anschober mit der Entwicklung zufrieden. „Das ist stark beeinflusst von Tirol“, sagte er. Bei der Einspeisung der Daten habe es in Tirol Verzögerungen gegeben. „Daher sollte der Anstieg ein Sonderwert sein.“ In anderen Bundesländern sei die Wachstumsrate teilweise sogar schon im einstelligen Bereich. „Der Gesamttrend hat sich verbessert“, so Anschober. Die Verdoppelungsrate der Covid-Fälle ist von zwei bis drei Tagen auf mehr als vier gestiegen. Bundeskanzler Sebastian Kur: „Das Ziel ist eine Verdoppelung alle 14 Tage.“ Das wäre ein einstelliges Wachstum.
Am Freitag wird über mittelfristige Zukunft informiert
Die Regierung kündigte auch eine Ausweitung der Testkapazitäten an. Kurz quantifizierte dies sogar mit 15.000 Tests täglich, schränkte das aber auch gleich ein: „Sofern wir die Ressourcen vom Weltmarkt erhalten.“ Das sei, so Anschober, auch derzeit der „Flaschenhals“, wobei auch die Zahl der abgenommenen Rachenabstriche durch speziell geschultes Personal, meistens durch mobile Teams, nicht unendlich nach oben skaliert werden kann.
In Spitälern wird intensiv getestet
Ein Gutteil der Testressourcen wird aber ohnehin in den Bereich der Krankenhäuser gehen, machte der Gesundheitsminister klar. „Spitäler sind unser wichtigstes Gut, dort wird ein zentraler Schwerpunkt liegen, was Testungen betrifft.“ In den heimischen Spitälern arbeiten rund 25.000 Ärztinnen und Ärzte, dazu nahezu 100.000 Personen im nicht-ärztlichen Bereich. Und auch Patienten, die wegen anderer Erkrankungen stationär aufgenommen werden, sollten sicherheitshalber getestet werden, um die Infrastruktur zu schützen.
Kurz will auch auf Schnelltests setzen, um „Hunderttausende breitenwirksam zu testen“, wie er sagte. Aber auch da schränkte der Kanzler ein. „Diese Tests haben nicht dieselbe Qualität, aber es ist die einzige Chance, nicht nur einige wenige zu testen“. Anschober zeigte sich da vorsichtiger als Kurz. Falsche Testergebnisse können Betroffene in die Irre führen, die technische Weiterentwicklung seit aber eine gute, sagte der Gesundheitsminister. Die Genauigkeit der Antikörper-Schnelltest ist noch nicht zufriedenstellend. „Wir hoffen sehr, dass es damit eine hohe Repräsentativität gibt. „