Eigentlich hätte der Energie-Gutschein von Finanzminister Magnus Brunner rasch Entlastung gegen die explodierenden Preise bringen sollen. Stattdessen herrscht Empörung: Denn der 150-Euro-Nachlass auf die Energierechnung wird für viele erst auf die Jahresabrechnung im nächsten Jahr gültig, ÖSTERREICH berichtete. Konkret werden 1,6 Millionen von 4 Millionen erst 2023 entlastet.
Unmut. Dafür erntet Brunner jetzt einen Shitstorm in den sozialen Medien. Beispiel: Regierungs-Virologe Andreas Bergthaler verlässt sein Fachgebiet. Ihn erinnere die Aktion an „die 100 Euro-Verteilaktionen von Jörg Haider“: „Ohne Handschlag, dafür mit bürokratischem Aufwand“, wettert er auf Twitter. „Können wir den Energiepreisen sagen, sie sollen erst nächstes Jahr teurer werden?“, ätzt auch SP-Mandatar Andreas Kollross.
Dabei ist die Lage für viele sehr ernst: Die explodierenden Energiepreise machen das Leben für viele nicht mehr leistbar. Seit rund einer Woche werden die Gutscheine an die Haushalte verschickt. Über 30.000 von ihnen wurden bereits online eingelöst, heißt es im Finanzministerium – das entspreche immerhin einer Entlastung von 4,5 Mio. Euro (von veranschlagten 600 Mio. Euro). Bisher gebe es keinerlei Probleme.
Trotzdem hat kaum noch einer sein Geld bekommen – denn für die Abwicklung müssen zahlreiche Stellen – Anbieter. Bundesrechenzentrum usw. – durchlaufen werden – das dauert. Die Strompreise warten nicht auf die Bürokratie. Diese braucht ohnehin auch fast 30 Millionen Euro Budget, um den 150-Euro-Gutschein auszuzahlen.
(OE24)