Robert Longo in der Wiener Albertina

In der Wiener Albertina wurde kürzlich eine Ausstellung des amerikanischen Malers und Bildhauers Robert Longo eröffnet, der für seine monumentalen hyperrealistischen Bilder und Kohlezeichnungen bekannt ist.

Die Ausstellung umfasst Schlüsselwerke aus allen Schaffensphasen des Künstlers, beginnend mit der Serie „Men in the Cities“, durch die Robert Longo zu einem führenden Vertreter der „Picture Generation“ und der „Appropriation Art“ wurde und die, wie kaum ein anderes Werk, den Zeitgeist des frühen New Yorks der 1980er Jahre einfing.

Die Ausstellung zeigt „Bodyhammers“, in denen der Künstler seine Besorgnis über die amerikanische Waffenkultur zum Ausdruck bringt, sowie Arbeiten aus dem Zyklus Sigmund Freuds. Der Freud-Zyklus basiert auf Fotografien, die 1938 heimlich in der Praxis und in der Wohnung des berühmten Psychoanalytikers zu Dokumentationszwecken aufgenommen wurden, bevor es ihm gelang, vor den Nazis nach London zu fliehen. Auch die „God Machines“ sind zu sehen, in denen sich Longo mit den monotheistischen Weltreligionen auseinandersetzt, sowie „The Destroyer Cycle“, in dem er auf weltpolitische Ereignisse eingeht.


Für seine Arbeiten wählt Longo Fotografien, die dramatische Situationen im Moment höchster Spannung festhalten. Der Künstler will die Macht der Natur, der Politik und der Geschichte darstellen. Longo verwendet Bilder, die tausendfach veröffentlicht wurden und die Teil unserer Populärkultur und oft auch unseres kollektiven Gedächtnisses geworden sind. Er isoliert und verkleinert Motive, um die Wirkung des Bildes zu verstärken. Die beeindruckenden Licht- und Schatteneffekte in den Zeichnungen betonen die Plastizität der Dinge und die Tiefe des Raumes. Sie lassen das Motiv sowohl real als auch unwirklich erscheinen.

Die Ausstellung ist bis zum 26. Januar 2025 geöffnet.

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