EU-Parlamentspräsident David Sassoli hat seine Forderung nach einer Vergemeinschaftung der Schulden der EU-Staaten bekräftigt. Er kritisierte jene Länder, die diesen Vorschlag ablehnen. „Die Länder, die nicht die Vergemeinschaftung akzeptieren, sind jene, die am meisten von den Vorteilen des europäischen Markts profitieren“, so Sassoli im Interview mit dem TV-Sender „Skytg24“ am Samstagabend. „Wir sind inmitten einer großen politischen Schlacht (…) Es gibt Regierungen, die widerstehen, und das ist kurzsichtig. Wir kommen aus einer Phase, in der Europa nicht gewachsen ist. Einige Länder wachsen mehr als andere, doch alle werden die Krise des europäischen Marktes erleiden.“
Von den 27 EU-Mitgliedern hatten sich am Mittwoch neun EU-Länder, allen voran Italien und Frankreich, für die Einführung von Corona-Bonds, also gemeinschaftlichen Anleihen, ausgesprochen. Mehrere EU-Länder, darunter Österreich und Deutschland, lehnen solche Anleihen ab.
(apa/wienerzeitung.at)