Schon 250.000 Österreicher in Kurzarbeit

Rund 250.000 Österreicherinnen und Österreicher sind inzwischen in Kurzarbeit. Der ursprüngliche Fonds mit 400 Millionen Euro sei damit ausgeschöpft, sagte Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP)

Aber die Aufstockung des Fonds auf eine Milliarde Euro sei schon beschlossen, es gebe „stündlich weitere Bewilligungen“. Bis Mittwochfrüh gab es 12.596 Kurzarbeitsanträge. Im ganzen vorigen Jahr waren es 25.

Waren im Vorjahr noch 18 Experten im AMS mit dem Thema beschäftigt, so sind es jetzt schon 500. Mehr als die Hälfte der Anträge kamen von Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern.

„Ich bin zuversichtlich, dass es uns gelingt, mehr als jeden zweiten Arbeitsplatz, der durch die Corona-Krise gefährdet ist, zu retten“, so Aschbacher. Die Banken würden ab jetzt schon die Einbringung des Antrags auf Kurzarbeit als Sicherheit für einen Überbrückungskredit akzeptieren, nicht erst die Bewilligung der Kurzarbeit. Die Sozialpartner haben zugestimmt, dass ihre Zustimmung zu Kurzarbeitsanträgen als erteilt gilt, wenn sie nicht innerhalb von 48 Stunden Einspruch erheben. Details gibt es ab morgen auf der Internetseite www.corona-kurzarbeit.gv.at, so Aschbacher, die ihren Appell erneuert: „Kurzarbeit vor Kündigung.“

Trotz der Viertelmillion an Kurzarbeitsplätzen ist auch die Arbeitslosigkeit massiv gestiegen  –  auf den höchsten Wert seit 1946. „Es war der größte Meteorit der eingeschlagen ist im Wirtschaftsleben seit 1946“, angesichts dieses Einschnitts müsse man bei der Bewertung der Arbeitslosigkeit überlegen, wie die Arbeitslosenzahlen ohne Kurzarbeit aussehen würden, relativierte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne). Auch Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) verwarf Kritik an den gestiegenen Arbeitslosenzahlen und verwies auf die vielen Menschen mit Wiedereinstellungszusagen und auf Firmen, die Kündigungen zurückgenommen haben, um ihre Mitarbeiter zur Kurzarbeit anzumelden.

Aschbacher verwies darauf, dass 40 Prozent der Menschen, die in Zuge der Corona-Krise arbeitslos wurden, eine Wiedereinstellungszusage haben. Auch seien in den Zahlen von Ende März Betroffene dabei, die „vorschnell“ arbeitslos gemeldet wurden und die nun auf Kurzarbeit umschwenken. Zugleich verwies sie auf die Prognose des Arbeitsmarktservice (AMS), wonach die Arbeitslosenzahlen weiter steigen dürften. (apa/kle/wienerzeitung.at)

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