Streng gehandhabt wird das verpflichtende Tragen von Schutzmasken gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus in den Supermärkten und Drogerien ab kommendem Montag. Bis dahin muss wohl auch die bisher lockere Ausgabepraxis mancher Anbieter nachgeschärft werden. Die Masken wurden mit einer desinfizierten Griffzange, einem eigenen Maskenstand, mit Handschuhen am Eingang, oder auch erst an der Kassa verteilt. Das Austeilen von Masken innerhalb der Filialen war wohl nicht vorgesehen.
REWE: „Im Kassenbereich oftmals mehr Platz“
„Wir stellen ein erstes Kontingent zur Verfügung, das wir als ‚Erstausstattung‘ im Kassenbereich nach dem Einkauf verteilen – maximal ein Stück pro Kunde – solange der Vorrat reicht“, hieß es von der Handelskette REWE (Billa, Merkur, Penny, Bipa). „Wir bitten die Kunden, sorgsam damit umzugehen und die Masken nach Möglichkeit mehrfach zu verwenden.“
Aber warum werden die Masken erst im Kassenbereich verteilt? „Weil im Kassenbereich oftmals mehr Platz ist und der empfohlene Sicherheitsabstand besser eingehalten werden kann, werden die Masken nach dem Einkauf dort an die KundInnen ausgegeben. So werden Menschenansammlungen rund um Ausgabestellen besser vermieden. Zudem greift heute noch keine Tragepflicht“, hieß es aus der REWE-Pressestelle gegenüber „Wien heute“.
Man arbeite mit Hochdruck an Nachschublieferungen und erwarte ab kommender Woche die umfassende Verteilung an allen Standorten. „Die Kunden reagieren bisher durchwegs verständnisvoll auf diese zusätzliche Schutzmaßnahme“, so REWE-Pressesprecher Paul Pöttschacher.
Hofer: „Haben sämtliche Möglichkeiten ausgeschöpft“
Auch bei Hofer werden die Masken vorerst noch in den Geschäftsräumen verteilt. „Wir haben sämtliche Möglichkeiten ausgeschöpft, um trotz der aktuellen internationalen Knappheit eine möglichst hohe Verfügbarkeit an MNS-Masken zu haben. Die MNS-Masken werden durch unsere Mitarbeiter in unseren Filialen an Kunden verteilt“, hieß es von Hofer. Die Maßnahme werde auch dort gut angenommen. „Dementsprechend erwarten wir auch in Zukunft, dass unsere Kunden der Schutzmaskenpflicht nachkommen werden. Sicherheitspersonal zur Überprüfung der Maskenpflicht ist derzeit nicht vorgesehen.“
Bei Spar werden die Masken durch eigenes Personal vor den Filialen verteilt, ließ Spar-Sprecherin Nicole Berkmann wissen. „Alle Kunden sind, so scheint es, informiert, verhalten sich ruhig und besonnen, und alle setzen die Masken anstandslos auf. Viele haben bereits ihre eigene Maske mit.“ Darum ist auch aus Spar-Sicht kein Sicherheitspersonal angedacht.
Auch Schals und Tücher, die über Mund und Nase gebunden sind, sind erlaubt. „Es ist so, dass viele Kunden schon selbst mit Masken kommen, selbst produzierte Masken auch mit haben, das ist sehr wünschenswert, weil die Masken ein sehr knappes Gut sind derzeit“, heißt es von REWE.
„Erwarten von Bundesregierung eine Entschädigung“
Eine Maske koste die Supermärkte derzeit zwischen 50 und 60 Cent, heißt es vom Handelsverband. „Wir erwarten uns aber von der Bundesregierung eine Entschädigung, am besten in voller Höhe. Auch perspektivisch eine Regelung für alle anderen Unternehmen, weil es gibt auch kleine Greißlereien und Feinkostgeschäfte“, so Rainer Will vom Handelsverband.
Wer eine Maske im Supermarkt nimmt, muss beim Tragen darauf achten, dass sie fest sitzt. „Beim Handling selbst sollten eigentlich vor dem Aufsetzen die Hände gewaschen werden. Das Gleiche gilt auch beim Absetzen der Maske. Auch da sollte man nachher die Hände waschen“, sagte Hygienikerin Miranda Suchomel von der Medizinischen Universität Wien. Man soll die Masken außerdem nicht am Tuch, sondern bei den Schnüren angreifen – mehr dazu in Fragen und Antworten zur Maskenpflicht.
red, wien.ORF.at/Agenturen