Der Unfall passierte gegen 7.15 Uhr auf einem unbeschrankten Bahnübergang mit Andreaskreuz und Stopptafel, so Christoph Gasser-Mair, Pressesprecher der ÖBB. Der Güterzug war Richtung Vils unterwegs. Aus noch ungeklärter Ursache fuhr der 45-jährige Fahrer mit dem Schulbus auf die Gleise, obwohl der Güterzug herannahte. Der Bus wurde vom Zug erfasst und laut Feuerwehr Pflach rund 30 Meter mitgeschleift. Zudem touchierte der Bus einen Oberleitungsmast, bevor das Fahrzeug an einer Böschung zum Stillstand kam.
Unfallursache ist Gegenstand von Ermittlungen
Der Busfahrer, ein Einheimischer, habe erst seinen Dienst begonnen und wie jeden Tag in der Früh die Schülerinnen und Schüler von Station zu Station „eingesammelt“. Er habe die Strecke gut gekannt, hieß es aus Pflach. Er und beide Kinder, ein zwölf- und ein 13-jähriger Mittelschüler, wurden bei dem Zusammenstoß ebenfalls schwer verletzt, sie wurden in die Klinik nach Innsbruck geflogen. Sie seien schwer verletzt, aber nicht in Lebensgefahr, hieß es. Der Busfahrer liege aber auf der Intensivstation, so die Klinik.
Die Ermittlungen der Polizei laufen. Es würden sämtliche Daten wie etwa der Funkverkehr der Lok ausgewertet und Zeugenbefragungen durchgeführt. Die Bahnstrecke bleibt zwischen Reutte und Pfronten unterbrochen, so die ÖBB. Auch sei der Oberleitungsmast derart beschädigt, dass vermutlich ein neuer Mast samt Oberleitung errichtet werden muss. Der Lokführer sowie ein Verschubmitarbeiter, der sich ebenfalls im Güterzug befand, seien unverletzt geblieben.
Pflacher Bahnübergänge werden 2023 gesichert
Indes wurde bekannt, dass vier unbeschrankte Bahnübergänge in Pflach in diesem Herbst technisch hätten gesichert werden sollen, so der Pflacher Bürgermeister Karl Köck: „Vor zwei Wochen haben wir aber von der ÖBB die Information bekommen, dass diese Sicherungsarbeiten wegen Ressourcenmangels verschoben werden müssen.“
Das bestätigte der Pressesprecher der ÖBB Tirol, Christoph Gasser-Mair: „Wir werden die vier Bahnübergänge in Pflach mit Lichtzeichen und einer Schrankenanlage ausstatten. Aber leider mussten wir das Projekt auf 2023 verschieben. Gleich zu Beginn nächsten Jahres werden zwei der vier Übergänge gesichert.“
Für die weiteren zwei Übergänge, darunter auch jener, an dem der Unfall passierte, gebe es noch keinen konkreten Zeitplan, so Gasser-Mair. Hier müsse erst ein Projekt ausgearbeitet werden sowie Verhandlungen mit Grundeigentümern geführt werden.
(ORF.at/Foto: gettyimages)