Seit das Datum für die neuerliche Öffnung der Friseursalons feststeht, laufen bei den Haarkünstlern des Landes die Telefone heiß. Unzählige Kunden wollen bereits jetzt einen Termin für sich fixieren.
Der Salon von Bundesinnungsmeister Wolfgang Eder in der Stadt Salzburg ist in der ersten Mai-Woche bereits ausgebucht: „Wir lechzen, dass wir aufsperren dürfen. Die Kunden lechzen auch nach ihren Friseuren. Das ist ja eine schöne Sache, die zeigt, wie beliebt wir sind.“
Die Vorbereitungen auf den erwarteten Ansturm laufen vielerorts bereits auf Hochtouren. Denn auch die Coiffeure müssen sich nach den geltenden Corona-Gesetzen und den Verordnungen des Gesundheitsministeriums richten.
Der Platz ist beschränkt
Das heißt, auch in den Salons gilt ab 2. Mai für Kunden wie Mitarbeiter, dass Mund-Nasen-Schutz zu tragen Pflicht ist und der Sicherheitsabstand von einem Meter eingehalten werden muss.
Im Salon von Eva Sausenk in Oberndorf (Flachgau) müssen dazu einige Sessel aus dem Geschäft entfernt werden, wie die Friseurmeisterin im Gespräch mit dem ORF erzählt. Aber: Alles besser als weiter ein geschlossenes Geschäft, betont Sausenk: „Ich habe eh nur zwei Hände, und der Platz ist auch festgelegt. Froh bin ich, wenn ich meine Mitarbeiter so wie bisher halten kann. Man muss halt die Zähne zusammenbeißen und durch.“
„Brauchen das Aufsperren dringend“
Für die Unternehmen gibt es noch eine weitere Einschränkung. Es dürfen nur noch Einweg-Schneidemäntel verwendet werden. Die langlebige Variante aus Stoff muss bis auf weiteres eingemottet werden. Zudem gehören Desinfektionsmittel, Schutzvisiere und Handschuhe nun zur Standardausrüstung und einige der Services müssen aus dem Angebot gestrichen werden.
So oder so bleibt den Friseuren Österreichs kaum eine Wahl: „Wir brauchen das Aufsperren dringend und damit das Bargeld“, klagt Innungsmeister Eder. „Ich habe die Kurzarbeiterlöhne für meine Belegschaft noch nicht erstattet bekommen. Jetzt ist der April fällig. Wir müssen das vorschießen.“ Überbrückungskredite seien aktuell auch sehr schwierig zu bekommen. „Ich werde erst am Ende des Geschäftsjahres wissen, welche Verluste ich habe. Dann müssen wir entsprechend handeln.“
(heute.at)