Laut dem Interessenvertreter werde die Maßnahme „zwar nicht reichen, aber es ist ein wichtiger zielgerichteter erster Schritt“.
Die Öffnung und Dotierung des Unterstützungsfonds des Künstler-Sozialversicherungsfonds (KSVF) mit fünf Millionen Euro zur Soforthilfe soll der Bewältigung der schlimmsten Auswirkungen auf die Einkommenssituationen von Künstlern und Kulturschaffenden dienen.
„Wenn Künstler Geld verdienen wollen, sind sie auf das öffentliche Leben und auf Versammlungs-, Bewegungs- und Reisefreiheit angewiesen“, erläuterte Ruiss. „Davon sind sie derzeit zu 100 Prozent abgeschnitten, sie stehen vor dem Nichts.“ Ersatzweise Streamingangebote, wie sie derzeit sprießen, würden in dieser Situation nicht helfen, da solche Angebote und andere Bezugsformen auf digitalen Wegen mit Kostenaufwänden für die Kunst- und Kulturschaffenden verbunden seien, nicht mit Einnahmen.
Ruiss: Beide Töpfe rasch ausgeschöpft
Durch die Änderung des Künstler-Sozialversicherungsfondsgesetzes sei der Unterstützungsfonds des KSVF nun in der Situation, in den ärgsten Notlagen zu helfen. „Er kann und sollte das umgehend, unbürokratisch und umfassend tun“, unterstrich Ruiss. Zugleich verweist er auf den Soforthilfetopf der Literar Mechana, der mit einer Million Euro dotiert ist. „Wir sind einmal mehr stolz auf diese Solidareinrichtung innerhalb der Literatur, mit der erwirtschaftete Tantiemengelder für soziale Zwecke bereitgestellt werden können.“
Dennoch geht Ruiss davon aus, dass beide Töpfe rasch ausgeschöpft sein werden. „Wie weit der bis zu einer Milliarde Euro ebenfalls beschlossene Härtefallfonds für Einpersonenunternehmen, Non-Profit-Organisationen und freie Dienstnehmer im Kunst- und Kulturbereich und somit auch für Künstler, für gemeinnützige Kunst- und Kulturvereine und Kunst- und Kultureinrichtungen wirksam wird, muss sich erst erweisen.“
red, ORF.at/Agenturen