Trotz kleiner Verluste bleibt Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) unangefochten an der Spitze und hat nun die Wahl zwischen mehreren Koalitionspartnern. Er ließ jedoch alle Optionen offen.
Bei der Wahl am Sonntag erreichte die SPÖ laut dem vorläufigen Endergebnis – das fast alle Briefwahlstimmen umfasst – starke 39,5 Prozent der Stimmen. Damit sicherten sich die Sozialdemokraten klar Platz eins. Die FPÖ konnte zwar kräftig zulegen und kam auf 20,8 Prozent, blieb jedoch deutlich hinter der SPÖ zurück. Die Grünen hielten mit 14,2 Prozent nahezu ihr Rekordergebnis, während das Rennen um Platz vier zwischen NEOS und ÖVP noch durch die letzten Briefwahlstimmen entschieden wird.
Am Wahlabend lagen NEOS (9,8 Prozent) knapp vor der ÖVP (9,7 Prozent). Die verbleibenden Briefwahlstimmen werden das Bild nur noch minimal beeinflussen. Angesichts der Zugewinne der NEOS könnte die bestehende rot-pinke Koalition ihre Mehrheit behaupten. Bürgermeister Ludwig hätte aber ebenso die Möglichkeit, mit den Grünen oder der ÖVP eine stabile Mehrheit zu bilden – eine Ausgangslage, die ihm große Verhandlungsspielräume eröffnet.

Breite Gesprächsbereitschaft für neue Regierung
Die NEOS signalisierten bereits Bereitschaft, die „Fortschrittskoalition“ mit der SPÖ fortzusetzen. Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling hob die erfolgreiche Zusammenarbeit, insbesondere im Bildungsbereich, hervor: „Wir sind noch nicht fertig.“ Auch die Grünen sehen sich durch ihr starkes Ergebnis bestärkt und sind offen für Gespräche. Spitzenkandidatin Judith Pühringer betonte gemeinsame Themen wie leistbares Wohnen, Bildung und Klimagerechtigkeit.
Selbst die stark geschwächte ÖVP zeigt Gesprächsbereitschaft: Spitzenkandidat Karl Mahrer erklärte, man stehe für eine Politik der Mitte und Stabilität zur Verfügung. Bürgermeister Ludwig kündigte an, rasch Sondierungsgespräche zu führen, um noch vor dem Sommer eine stabile Stadtregierung zu bilden.
FPÖ trotz Zugewinnen klar abgeschlagen
Die FPÖ konnte ihren Stimmenanteil im Vergleich zu 2020 zwar verdreifachen, bleibt mit 20,8 Prozent jedoch klar auf dem zweiten Platz hinter der dominierenden SPÖ. FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl zeigte sich dennoch zufrieden mit dem Ergebnis und dankte den Wählerinnen und Wählern für ihr Vertrauen.