Für viele Betriebe sei es schwierig, diese Preissteigerungen an Kunden und Kundinnen weiterzugeben. Das gelte vor allem für konsumnahe Branchen. „Es ist einfach illusorisch, dass die Preissteigerungen weitergegeben oder gar geschluckt werden können“, sagte Scheichelbauer-Schuster.
„Ungewisse Zukunft“
Besonders pessimistisch seien neben dem Baugewerbe das Bauhilfsgewerbe, die Fahrzeugtechnik und der Holzbau eingestellt. „Wir gehen in eine ungewisse Zukunft“, so Scheichelbauer-Schuster. „Die Stimmung ist gekippt“, sagte sie. Viele Betriebe würden sich derzeit um die eigene Existenz sorgen. Weil sich viele Unternehmen die stark gestiegenen Energiekosten nicht mehr leisten können, hat die Regierung vergangene Woche beschlossen, das Budget für den
Energiekostenzuschuss von 450 Mio. auf 1,3 Mrd. Euro aufzustocken.
Maßnahmen gefordert
Die Vertreter der Wirtschaftskammer (WKO) begrüßten die Maßnahme, allerdings sei sie nur ein „behelfsmäßiges Pflaster“, so Scheichelbauer-Schuster. „Wir reden von einem Drittel der Mehrbelastung, die kompensiert wird und das auch bis dato nur für den Zeitraum Februar bis Dezember“, merkte Spartengeschäftsführer Reinhard Kainz an.
Kainz forderte eine Verlängerung der Maßnahme bis Mitte 2023. Die beiden Branchenvertreter forderten zusätzlich Maßnahmen auf europäischer Ebene, wie beispielsweise die Entkoppelung von Strom-und Gaspreis und das Aussetzen des Merit-Order-Prinzips, um die Energiepreise langfristig zu senken. Zusätzlich sprachen sie sich für eine Verlängerung der Kurzarbeit und einen dauerhaften Verlustrücktrag für Unternehmen aus.
(ORF.at/Agenturen/Foto: Pixabay)