Von den rund 300.000 Menschen mit serbischen Wurzeln gaben 75 Prozent an, sich eher Österreich zugehörig zu fühlen, während sich 25 Prozent stärker mit Serbien identifizieren. Dies geht aus dem Statistischen Jahrbuch für Migration und Integration 2025 hervor, das auf offiziellen Statistiken, administrativen Quellen und Umfragen basiert. Serben stellen demnach die größte ethnische Gruppe in Österreich außerhalb des deutschsprachigen Raums dar.
Unter ihnen befinden sich etwa 122.500 serbische Staatsangehörige – Serbien liegt damit an vierter Stelle unter den Herkunftsländern in Österreich, hinter Deutschland, Rumänien und der Türkei. Das Jahrbuch wird vom Statistikamt Österreich und dem Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) herausgegeben.
69 Prozent der Serben in Österreich bewerten ihre Deutschkenntnisse als gut oder sehr gut – der höchste Wert unter den zehn analysierten Migrantengruppen im Bericht.
Die Erwerbsquote unter Serben in Österreich liegt bei rund 72 Prozent – eine der höchsten unter Drittstaatsangehörigen. Besonders häufig sind sie in den Bereichen Bauwesen, Logistik und Pflege vertreten.
Trotz der positiven Arbeitsmarktintegration ist die subjektive Wahrnehmung des gesellschaftlichen Klimas differenzierter: 57 Prozent der Befragten bewerten das Zusammenleben mit der Mehrheitsbevölkerung als gut, während 30 Prozent eine Verschlechterung des gesellschaftlichen Miteinanders wahrnehmen – der höchste Wert unter allen untersuchten Gruppen. Häufig genannte Orte negativer Erfahrungen sind der öffentliche Raum sowie das Arbeitsumfeld.
Trotz ihrer langen Präsenz in Österreich bleibt die Einbürgerungsquote unter Serben gering: Im Jahr 2024 erhielten lediglich 471 Personen serbischer Herkunft die österreichische Staatsbürgerschaft – eine der niedrigsten Naturaliserungsraten im Land, berichtet die Nachrichtenagentur Beta.