Zwischen 2022 und 2023 sorgten die Aktivist:innen mit Straßenblockaden, Farbaktionen und Sitzprotesten für große mediale Aufmerksamkeit. Ziel war es, den Klimaschutz in der österreichischen Verfassung zu verankern. Besonders spektakulär war eine Farbaktion am Flughafen Wien-Schwechat Ende Juli 2024.
Auch wenn die Bewegung ihre Protestaktionen am 6. August 2024 offiziell einstellte, ist sie juristisch weiterhin präsent. Vor allem der § 76 Abs. 1 StVO – das unerlaubte Betreten der Fahrbahn – bildet die rechtliche Grundlage vieler Verfahren. Allein am Wiener Verwaltungsgericht sind derzeit rund 370 Personen betroffen, mit Strafhöhen zwischen 50 und 1.000 Euro.
Finanzielle Belastung und Ersatzhaft
Florian Wagner, ehemaliger Sprecher der Bewegung, erklärte im Interview, dass man versucht habe, die Dringlichkeit der Klimakrise zu vermitteln, jedoch oft missverstanden worden sei. „Wir wollten niemandem die Schuld geben, sondern das Problem gemeinsam lösen. Leider haben uns viele Menschen falsch verstanden.“ Wagner berichtet zudem von der finanziellen Belastung durch Verwaltungsstrafen. Ein Freund aus der Bewegung schuldet dem Staat über 10.000 Euro und konnte diese trotz eines 50-Stunden-Jobs in der Gastronomie nicht bezahlen.
Derzeit mussten oder müssen rund 15 Personen Ersatzhaft antreten.