Überfüllte Öffis und wenig Ersatzlinien

Nach vielen Beschwerden sollen zusätzliche Busse auf der Linie 71B das Problem in Simmering nun lösen.

Als eine absolute Fehlplanung bezeichnen viele Simmeringer den Schienenersatzverkehr für die Linien 11 und 71 zwischen Zentralfriedhof Tor 3 und Kaiserebersdorf. Auch die Bezirkspolitik übt heftige Kritik.

Wegen eines Weichenschadens fährt die Bim-Linie 71 bis 21. August nur bis zum Zentralfriedhof 3. Tor statt bis zur Zinnergasse. Ersatzverkehr soll die Buslinie 73A bieten. „Dieser kann niemals ein gleichwertiger Ersatz sein“, meine dazu bereits Andreas Fritsch, grüner Sprecher für Verkehr im Elften.

Auch die 11er-Linie fährt im August nur bis zur Fickeystraße. Nach Kaiserebersdorf kommt man also derzeit nur mehr mittels Bus. Die Wiener Linien haben nach eigenen Angaben „umgehend reagiert“: Die Buslinien 71A und 71B werden abschnittsweise verstärkt. Alle Fahrten der Linie 73A zwischen Simmering und Pantucekgasse werden bis Kaiserebersdorf verlängert.

In einer Stunde kein Bus in Sicht

„Mir wurde berichtet, dass ein einziger Gelenkbus im Einsatz ist, der nur alle 20 Minuten fährt. Die Buslinien 71A und 71B sind dafür überfüllt, sodass sogar Fahrgäste zurückbleiben mussten“, so Fritsch. Ihrem Ärger über die mangelhafte Information und den schlechten Service der Wiener Linien machen die Simmeringer auch auf Facebook Luft.

„Man merkt, dass die Wiener Linien sehr wenig Ahnung über die Randbezirke haben. Hier wohnen sehr viele alleinstehende Arbeiter, Familien, Alleinerziehende und alle sind von den Öffis, besonders der Straßenbahn, abhängig“, schreibt eine Userin.

Bezirksrat Alfred Krenek von der FPÖ war sogar vor Ort und berichtet: „Die Wiener Linien schieben die Fahrgäste der Straßenbahnlinien auf die Autobusse 71A und 71B ab. Diese verkehren jedoch nur alle 15 Minuten. Am Tor 3 herrscht Chaos, niemand kennt sich aus, die Busse sind randvoll.“ Von 14 Uhr bis 14.50 Uhr war Krenek vor Ort und es kam in dieser Stunde kein Ersatzbus am Tor 3 vorbei. Er fordert
Lösungen seitens der Wiener Linien und sieht auch Handlungsbedarf auf Seite des Bezirks.

Wiener Linien reagieren

In der Bezirksvorstehung ist man sich des Problems bewusst, denn auch hier trudeln laufend Beschwerden ein. „Wir hoffen, dass sich die Situation entspannt und leiten alle Beschwerden an die Wiener Linien weiter, die aber bereits Verbesserungen angekündigt haben“, heißt es aus dem Büro von Bezirksvorsteher Thomas Steinhart (SPÖ).

„Die Gleisbauarbeiten in diesem Bereich sind dringend nötig, da die Gleise in dem Abschnitt sehr beansprucht sind und modernisiert werden müssen. Leider ist zusätzlich noch eine Weiche defekt geworden, das Material hat der Hitzewelle der letzten Wochen nicht standgehalten“, erklären die Wiener Linien. Zu den Hauptverkehrszeiten unter der Woche wird ein Zusatzbus (71Z) zwischen Zentralfriedhof, 3. Tor und Kaiserebersdorf verstärken. „Wir haben das Angebot nochmal ausgeweitet und jetzt zusätzliche Busse auf der Linie 71B im Einsatz“, so Kathrin Liener, Pressesprecherin der Wiener Linien.

(MeinBezirk.at)

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