Unprofessioneller Abriss des Hotels „Jugoslavija“ in Belgrad birgt Risiko von Asbeststaub

Der Abriss des historischen Hotels „Jugoslavija“ in Belgrad ist derzeit im Gange, und Bürger sowie Aktivisten warnen vor möglichen Unregelmäßigkeiten in diesem Prozess.

Neben der Besorgnis über die Zerstörung des kulturellen Erbes der Stadt stellt die potenziell ernstere Gefahr die mögliche Freisetzung von Asbeststaub dar, der eine erhebliche Bedrohung für die Gesundheit der Menschen darstellen kann.

Asbest ist ein faserartiges Material, das im 20. Jahrhundert häufig im Bauwesen verwendet wurde, da es feuerfest und isolierend ist. Wenn Asbestmaterialien jedoch gebrochen, geschnitten oder beschädigt werden, werden mikroskopisch kleine Fasern freigesetzt, die in der Luft verbleiben und eine ernsthafte Gesundheitsgefahr darstellen können. Während Asbest in festem Zustand relativ sicher ist, kann die Freisetzung feiner Fasern in Form von Staub schwere Krankheiten verursachen, darunter:

•Asbestose (Schädigung der Lunge durch langfristiges Einatmen von Asbestfasern),

•Mesotheliom

Ein zentrales Problem bei Asbest ist, dass sich die Krankheitssymptome oft erst viele Jahre nach der Exposition zeigen, weshalb auch ein kurzer Kontakt mit Asbestfasern gefährlich sein kann, selbst wenn anfangs keine Symptome auftreten.

In vielen Ländern weltweit regeln Gesetze strikt den Umgang mit Asbestmaterialien. Der Abriss von Gebäuden, die potenziell Asbestmaterialien enthalten, erfordert die Beauftragung von geschultem und lizenziertem Personal sowie den Einsatz spezieller Ausrüstung, um die Freisetzung und Ausbreitung von Fasern in die Umwelt zu verhindern.

Ein berüchtigtes Beispiel für die Risiken im Zusammenhang mit Asbest ereignete sich nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center in New York am 11. September 2001. Beim Einsturz der Gebäude wurde eine enorme Menge Staub freigesetzt, der Asbest und andere giftige Stoffe enthielt, was zu schweren Gesundheitsproblemen bei Tausenden von Feuerwehrleuten, Polizisten, Rettungskräften und Anwohnern führte.

Angesichts des Baujahrs des Hotels „Jugoslavija“ (Eröffnung 1969) ist es sehr wahrscheinlich, dass Asbestmaterialien während der Errichtung verwendet wurden. Daher ist es wichtig, vor Beginn der Abrissarbeiten umfassende Analysen und Inspektionen durchzuführen, um das Vorhandensein von Asbest zu identifizieren und eine sichere Entfernung zu gewährleisten.

Wenn diese Verfahren nicht eingehalten werden, besteht eine ernsthafte Gefahr, dass Asbestfasern in die Luft gelangen und die Gesundheit der Arbeiter sowie der breiteren Bevölkerung gefährden. Aktivisten und Bürgerinitiativen fordern daher Transparenz und die Einhaltung aller gesetzlichen Standards in diesem Prozess, um potenziell katastrophale Folgen für die öffentliche Gesundheit zu vermeiden.

 

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