Happy End für zwei aufgeweckte Entdecker aus dem 19. Bezirk. Nun heißt es aufatmen, denn die Mühlen der Behörden mahlen langsam, aber sie mahlen. Ende Jänner 2022 berichteten wir über zwei Döblinger Pensionisten, die an der Geschichte ihres Bezirks höchst interessiert sind. Den beiden gelang eine kleine Sensation: Ein Berg mit 495 Metern Höhe hat seinen Namen verloren. Sie forschten nach und fanden eine gut 200 Jahre alte Eintragung namens Handleinsberg, warum der Name der Erhöhung abhanden kam und warum dies bis dato niemanden auffiel bleibt ein Rätsel.
Rudolf Ferda und Alfred Hengl sind die Entdecker in der Geschichte. Zusammen mit Bernhard Brabenec vom Kartenhersteller Freytag & Berndt gelang es ihnen, den Berg erstmals im neuen Stadtatlas der Firma einzutragen. Zusammen mit den historischen Belegen und der Fachkompetenz von Brabenec machten sie sich daran, den Berg auch wieder in den offiziellen Karten der Stadt Wien eintragen zu lassen.
Die BezirksZeitung berichtete als erstes Medium überhaupt darüber und konnte mit den Entdeckern auch ein Interview vor dem Handleinsberg führen. Wir hakten auch bei den zuständigen Stellen des Öfteren nach. Nun ist Freda, Hengl und Brabenec – wohl auch mit der medialen Unterstützung der BezirksZeitung – der Erfolg gelungen: Der Gipfel im Norden Döblings heißt jetzt auch wieder offiziell Handleinsberg.
Gut Ding braucht Weile
Die Freude bei allen Beteiligten ist groß. War die offizielle Benennung doch ein aufwändiges Unterfangen. Mehrere Behörden arbeiteten eng zusammen, darunter etwa die MA 41 – Stadtvermessung und das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen. Bei den offiziellen Stellen wurden Debatten geführt, wie bekannt der Name ist. Ist dieser überhaupt relevant?
Denn für eine ordentliche Benennung musste der Name Handleinsberg“im sogenannten ortsüblichen Sprachgebrauch vorhanden sein. Will heißen: Der Berg sollte – im Volksmund – auch wirklich so bekannt sein. Hier kam sogar die MA49 – Forstamt ins Spiel. Denn die Försterinnen und Förster kannten laut Entdeckern Freda und Hengl den Handleinsberg als solchen.
Elisabeth Wolf von der MA41 – Stadtvermessung fasst das Ergebnis zusammen: „Die MA49 hat uns bestätigt, dass der Förster von Döbling samt seiner Mitarbeitenden den Berg namentlich so kennen. Auch die vorherigen Förster-Generationen haben ihn so genannt. Das rechtfertigt eine offizielle Eintragung des Handleinsbergs in den Karten.“ Der Berg ist damit im digitalen Stadtatlas eingetragen. Zwar werden nurmehr auf Verlangen Stadtkartenausschnitte gedruckt –
sollte dies aber geschehen, wird der Name ab einem gewissen Maßstab auch dort zu finden sein.
Freude ist „immens“
Ferda, Hengl und Brabenec sind natürlich stolz über die offizielle Benennung ihres Handleinsbergs. „Der Erfolg von uns drei freut uns immens“, meint Ferda stellvertretend für alle drei. Bezüglich der Herkunft des Namens mumaßt er: „Für mich ist es logisch und nachvollziehbar, dass der Höhenzug seinen Namen wieder bekommt – noch dazu, weil es ein sehr schöner Name ist! Ich stell mir vor, dass der Berg im Mittelalter als Lehen per Handschlag überreicht worden ist – und wegen diesem Handschlag der Name Handleinsberg gegeben wurde.“
Und auch Brabenec von Freytag & Berndt, der mit der ersten Eintragung des Handleinsbergs praktisch Pionier in der Sache war, freut sich. Er fasst es kurz und bündig zusammen: „Ende gut – alles gut!“
(meinbezirk.at/Foto:Pixabay)