Vielzahl von Schichten bei Wiener Linien täglich offen

Aufgrund einer Pensionierungswelle sowie der prekären Lage am Arbeitsmarkt kämpfen auch die Wiener Linien mit Personalnot. Ein Bericht zeigt, wie viele Schichten innerhalb weniger Tage offenbleiben.

Eine Pensionierungswelle und die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt sorgen auch für Personalnot bei den Wiener Linien. Deswegen wurden ab dem 3. November die Fahrpläne bei Bus und Bim angepasst – die BezirksZeitung berichtete.

Es werden vor allem Fahrerinnen und Fahrer für die Straßenbahnen gesucht. Im September sagte eine Sprecherin der BezirksZeitung: „Im Moment ist es bei der Straßenbahn besonders akut. Wir bedauern es sehr und setzen deshalb viele Maßnahmen, um bald wieder in gewohnter Verlässlichkeit unterwegs zu sein“.

160 freie Ausbildungsplätze

Derzeit seien im Fahrdienstbereich für Bim und Bus 160 Ausbildungsplätze frei. Wie schlimm einige Tage sein können, zeigt ein Straßenbahn-Dienstplan, der „Krone.at“ (Paywall) zugespielt wurde. Der Dienstplan für Bim-Fahrer im Betriebsbahnhof Rudolfsheim Ende November zeigt ganze 105 Schichten an vier Arbeitstagen, die alleine dort unbesetzt waren.

Einzelne der Dienste können laut dem Bericht aufgrund der dünnen Personaldecke auch nicht immer schnell genug nachbesetzt werden. Eine Unternehmenssprecherin erklärte, dass die 105 Elemente auf dem Screen „in vielen Fällen keine ganzen Schichten, sondern oft auch nur Bruchteile davon“ sind. Diese Auflistung ermögliche den Fahrerinnen und Fahrern die „einfachere Planung für zusätzliche Dienste, welche natürlich monetär abgegolten werden“, so das Unternehmen.

Grüne fordern Maßnahmen
Bei der Sitzung des 31. Wiener Gemeinderats am vergangenen Freitag, 25. November, war der Personalmangel beim städtischen Verkehrsbetrieb ein Thema. Heidemarie Sequenz (Grüne) konnte die Rechtfertigung, dass eine Pensionierungswelle zur Intervallausdehnung führt, nicht nachvollziehen, denn solche Wellen seien planbar. Deshalb forderte sie verkehrstechnische Maßnahmen wie Ampelschaltungen, die die Öffis bevorzugen, oder Parkverbote für Autos bei jenen Orten, an denen es öfter zu Problemen mit Falschparkern komme.

„Der Fachkräfte- und Personalmangel ist kein Wiener-Problem, sondern stellt ganz Europa vor besondere Herausforderungen. Um Jobs attraktiver zu machen und Arbeitskräfte anzuziehen, haben die Wiener Linien ihre Arbeitgeberleistungen ausgeweitet. So gibt es neben einer Gratis-Jahreskarte Vergünstigungen bei Verpflegung, Verbesserungen am Arbeitsplatz, attraktive Teilzeitmodelle, die nicht in die Altersarmut führen, flexible Arbeitsmodelle wie disloziertes Arbeiten, Schulungen, Trainings und vieles mehr“, erklärte damals SPÖ-Klubvorsitzender Josef Taucher.

(meinbezirk.at)

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