Aufgrund der eklatant hohen Energiepreise drohen viele Unternehmen, in massive finanzielle Schwierigkeiten zu schlittern. Daher ist die Sorge vor möglichen „Blackouts“ (wie bei Gas oder Strom) berechtigterweise groß. Nun warnt der Spar-Konzern vor einer Bedrohung der Lebensmittelversorgungskette – und fordert staatliche Unterstützung.
„Handel schaut durch die Finger“
Der Supermarkt-Riese mit Sitz in der Stadt Salzburg fühlt sich seitens der Politik benachteiligt und verlangt Hilfe seitens des Staats. Während Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie Unterstützung erhielte, würde der Handel „durch die Finger schauen“, so der Vorstandsvorsitzende Fritz Poppmeier in einer Aussendung. Er verweist auf prognostizierte fünffache Energiepreise in den 1.500 Spar-Märkten, wovon 600 von selbstständigen Kaufleuten betrieben würden. „Das darf nicht passieren!“, sagt er.
Derzeitigen Hilfen „ein Streichholz im Sturm“
Der Spar-Chef weiter: „Der steigende Energiepreis frisst unsere Erträge auf, die notwendig sind, um auch in Zukunft die Nahversorgung zu sichern. Währenddessen werden andere Teile der Lebensmittel-Wertschöpfungskette wie internationale Lebensmittelindustrie gefördert, die zuletzt Umsatzmargen von 10-15 Prozent gemeldet hatten“, ärgert er sich und beklagt, dass die derzeit angedachten Hilfen „nur ein Streichholz im Sturm der Energiekrise“ sind.
So würden laut Poppmeier 2021 in einem durchschnittlichen Supermarkt mit 800 Quadratmeter Verkaufsfläche 35.000 Euro Stromkosten (inkl. Netzgebühren) anfallen, heuer seien es bereits 47.000 Euro. Und es komme noch schlimmer: Nach derzeitigen Angeboten würden nach derzeitigen Angeboten 2023 156.000 Euro an Kosten anfallen, also noch einmal über das Dreifache mehr.
Spar fordert Hilfe von Politik
Poppmeier fordert nun klare Schritte seitens der führenden Politiker des Landes: „Nur die Landwirtschaft und die Industrie zu fördern, wäre ein großer volkswirtschaftlicher Fehler und würde den Druck auf Lebensmittelpreise und auf Mitarbeitende im Handel nochmals enorm erhöhen. Daher fordere ich von der Politik unter Einbindung der gesamten Wirtschaft einen Vorschlag, wie die von der EU vorgesehene Förderung für alle Beteiligten an der Lebensmittel-Lieferkette angewandt werden kann“, so sein Fazit.
(Heute.at/Foto: Pixabay)