Wien zieht 500-Euro-Corona-Strafe zurück

Am 19. März erhielt ein Wiener eine 500 Euro-Strafe, weil er – alleine – beim Donaukanal auf einer Parkbank saß und dabei den Abstand zu Passanten nicht einhielt. Zahlen muss er aber nicht.

Am 19. März wollte sich ein Wiener am Treppelweg beim Wiener Donaukanal (Leopoldstadt) ein wenig die Beine vertreten. Schließlich setzte er sich auf Höhe der Gemeinschaftsgärten – alleine und unter Wahrung des vorgeschriebenen Sicherheitsabstands – auf eine Parkbank.

Still sitzender Mann soll Abstand zu Vorbeigehenden missachtet haben

Nicht eingehalten haben den Ein-Meter-Abstand aber offenbar die Spaziergänger, die zur selben Zeit an dem „Parkbank-Sitzer“ vorbei gingen. Das entging dem scharfen Auge der Exekutive nicht – die Reaktion folgte prompt.

Für den Mann von der Parkbank setzte es eine 500 Euro-Strafe, weil er „längere Zeit“ auf der Bank gesessen sei und dabei nicht auf den Abstand zu Personen, mit denen er nicht in einem gemeinsamen Haushalt lebt, eingehalten hat. So steht es in der Strafverfügung, die „Falter“-Chefredakteur Florian Klenk nun auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte.

„Alleine sitzen auf der Parkbank kostet in Wien 500 Euro. Das Magistratische Bezirksamt (der rot-grün regierten) Stadt Wien und die Polizei greifen durch. Bescheid ist echt“, kommentiert Klenk in seinem Posting den skurrilen Fall.

Magistrat zieht Strafe zurück

Am Samstag reagierte dann die Stadt: „Aus gegebenem Anlass darf die Wiener Magistratsdirektion – Magistratische Bezirksämter (MBÄ) darauf hinweisen, dass im Fall: Mann sitzt auf Parkbank am Treppelweg und wird gestraft, weil Personen, die an ihm vorübergehen, nicht den nötigen Sicherheitsabstand halten, nach Rücksprache mit der Polizei, das Strafverfahren einzustellen ist. Aus derzeitiger Sicht erfüllt der zugrunde liegende Sachverhalt nicht den Tatbestand des COVID-19-Maßnahmengesetzes“, stellt der Leiter des MBA 2/20, Mag. Oliver Birbaumer, in einer Aussendung klar.

(heute.at)

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