Das Festprogramm am Samstag beginnt um 15.00 Uhr. Am Nachmittag werden beispielsweise Eiskunstlauf-Acts gezeigt, es gibt ein Schaulaufen, Geschicklichkeitsspiele und einen Rundtanz auf dem Eis, Eisstockschießen und Eishockey, sowie Live-DJ-Musik und natürlich die Möglichkeit eiszulaufen.
Die Besucherinnen und Besucher werden eingeladen, im Kostüm zu kommen, die besten Kostüme werden prämiert. Als prominente Gäste werden die Eiskunstlauf-Legenden Trixi Schuba und Claudia Kristofics-Binder erwartet, außerdem Kabarettist Fifi Pissecker und die Musikerin und Eishockeyspielerin Virginia Ernst.
Ursprünglicher Standort bei Bahnhof Wien-Mitte
6.000 Quadratmeter groß ist die Eisfläche des Wiener Eislaufvereins in der Lothringer Straße. Über 250.000 Besucherinnen und Besucher zählt der Verein im Jahr, darunter auch viele Schulklassen. Die Eislauf-Saison begann diesmal am 22. Oktober und geht bis Anfang März.
Der Wiener Eislaufverein wurde am 7. Februar 1867 gegründet, am 26. Dezember wurde dann der Eislaufplatz eröffnet. Ursprünglich befand sich der Platz in der Gegend des heutigen Bahnhofs Wien-Mitte. 1901 übersiedelte der Verein dann auf das heutige Areal beim Wiener Heumarkt. Notwendig geworden war das durch den Bau der Stadtbahn. In der Saison 1892/93 richtete der Wiener Eislaufverein erstmals die Europameisterschaften im Eiskunstlaufen und Eisschnelllaufen aus. In der Saison 1906/07, fand die Eiskunstlauf-Weltmeisterschaft auf dem Heumarkt-Areal statt.
10.000 Quadratmeter Fläche im Jahr 1927
Während des Ersten Weltkriegs konnte die Kunsteisbahn aufgrund des Kohle- und Strommangels nicht betrieben werden, aufgrund des Kriegs war das Eislaufen auf Natureis auch nur an wenigen Tagen möglich. Nach dem Krieg ging es wieder bergauf: 1927 wurde die Eisfläche schließlich sogar auf 10.000 Quadratmeter erweitert. Mit über 9.500 Mitgliedern gab es zudem den Höchststand in der Vereinsgeschichte. Danach kam die Wirtschaftskrise der 1930er-Jahre, erneut mit Einschränkungen im Betrieb.
In der NS-Zeit wurde der Verein in den Nationalsozialistischen Reichsbund für Leibesübungen eingegliedert, jüdische Vereinsmitglieder wurden ausgeschlossen. Durch Erfolge seiner Sportlerinnen und Sportler wurde der Verein gar zum „Bollwerk der Ostmark im Eissport“, wie es in der Propaganda-Presse hieß.
Ab 1950ern auch Programm in warmer Jahreszeit
1944 musste der Verein erstmals seinen Betrieb einstellen. Nach dem Krieg war das Areal durch Bomben und Schützengräben beschädigt. Die Kunsteisbahn konnte jedoch bald wieder provisorisch in Betrieb genommen werden. 1945 wurde die Wiener Eisrevue gegründet, die zum Exportschlager wurde. Aufgrund finanzieller Probleme musste die Eisrevue 1970 jedoch an das US-Unternehmen „Holiday on Ice“ verkauft werden.
Ab den 1950er Jahren richtete der Verein auch
Sommerveranstaltungen aus, von Boxkämpfen bis zu Konzerten. Auch heute wird auf dem Areal nicht nur eisgelaufen. Im Sommer wird der Eislaufplatz beispielsweise zum Beachclub „Sand in the City“, im Oktober findet die Kunstmesse Art Austria Highlights statt. Änderungen standen zuletzt durch die Hochhaus-Pläne am Heumarkt ins Haus, der Eislaufplatz sollte dazu temporär auf den Schwarzenbergplatz umgesiedelt werden. Doch aufgrund der Drohung der UNESCO, Wiens Zentrum den Welterbestatus zu entziehen, liegen die Pläne für diesen Bau weiterhin – auf Eis.
(ORF.at/Foto: Pixabay)