Wiener mit Schüssen und Muezzin am Sonntag geweckt

Sonntagfrüh fuhr ein Fahrzeug mit Polizeibegleitung durch Wien und spielte laute Schüsse und muslimische Gebetsrufe ab.

Am Sonntagfrüh könnten alle auf Twitter schockierende Videos sehen. Unter Polizeischutz fuhr ein Fahrzeug im 8. Bezirk in Schritttempo die Straßen entlang. Über die Lautsprecher wurden Schüsse abgespielt, gefolgt vom Gebetsruf eines Muezzins.

Ein Video des Vorfalls postete der SPÖ-Gemeinderat Omar Al-Rawi. „Gibt es dazu eine Erklärung?“, fragt er den offiziellen Account der Wiener Polizei. Laut „Heute“ war dies eine Demonstration einer Privatperson. Die Polizei kläre den Vorfall.

Ein Anwohner postete ein Video, das offenbar kurz davor entstand. Auf diesem ist zu hören, wie der Sprecher gegen „Islamisierung“ und Toleranz wettert, gefolgt von „dann habt ihr bestimmt auch nichts gegen diese Kulturbereicherung hier“. Im Anschluss sind mehrere Anwohner zu hören, die mit Buhrufen antworten.

In Wien wird derzeit eine große Frage gestellt, warum die Polizei nicht sofort reagiert und die Bewohner der 8. Wiener Gemeinde gewarnt hat.

Wer genau hinter der Aktion steckt, ist aktuell noch unklar. Mit Spruchbändern gegen Toleranz und Islamisierung fiel allerdings die rechtsextreme Identitäre Bewegung in letzter Zeit vermehrt auf. Klare Hinweise auf eine Beteiligung dieser gibt es noch nicht, antifaschistische Gruppierungen vermuten einen rechtsextremen Publizisten aus Wien dahinter, berichtet ,,Heute“.

 

(heute.at/dunav.at/Foto: screenshot Twitter)

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