Der tödliche Unfall ereignete sich in St. Johann am Steinfelde. Dort trafen sich laut Polizei mehrere einheimische Jugendliche auf einem Feld, um Kugelbomben abzuschießen. Eine der Kugelbomben dürfte aber zu früh gezündet haben. Der 18-Jährige hielt sich bei der Explosion vermutlich in unmittelbarer Nähe zu dem Böller auf und wurde deshalb mit voller Wucht getroffen. Ein weiterer 18-Jähriger erlitt schwerste Kopfverletzungen und wurde mit dem Rettungshubschrauber nach Graz geflogen.
In Oberösterreich traf eine Kugelbombe einen 24-Jährigen im Gesicht. Der Innviertler zündete auf einem Feldweg eine Kugelbombe der Kategorie F4, die er in Tschechien gekauft hatte. Er machte dabei aber einen Fehler und platzierte sie verkehrt herum. Als er die Bombe zündete, detonierte sie sofort. Der 24-Jährige erlitt dabei Verletzungen im Gesicht, er wurde mit der Rettung ins Krankenhaus nach Ried im Innkreis gebrach.
1.902 Einsätze für Wiener Polizei
In Wien erlitt eine 23-jährige Frau bei der Explosion eines Böllers am Kahlenberg schwere Handverletzungen. Die Sanitäter der Berufsrettung versorgten die Frau notfallmedizinisch und verabreichten ihr Schmerzmittel. Danach wurde die Patientin in eine Klinik gebracht. Insgesamt wurden die Wiener Rettungsorganisationen 1.044-mal alarmiert, die Feuerwehr ist zu mehr als 200 Einsätzen ausgerückt.
Auch die Wiener Polizei hatte einiges zu tun. Bei einem Einsatz in Floridsdorf beschlagnahmte die Polizei 20 Kilogramm an Pyrotechnik, darunter seien 250 Gegenstände der Kategorie F4 gewesen, so die Polizei. Für den Besitz und die Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen der Kategorie F4 ist laut Pyrotechnikgesetz der Nachweis von Fachkenntnis erforderlich. Insgesamt verzeichnete die Polizei in der Silvesternacht 1.902 Einsätze.
In Vorarlberg wurden sieben Menschen beim unsachgemäßen Hantieren mit Feuerwerksartikeln verletzt. Die schwerste Verletzung erlitt ein Mann in Fußach. Ihm musste ein Finger amputiert werden, da ein Knallkörper in seiner Hand explodiert war. Auch die Feuerwehr musste öfters ausrücken. Im Unterschied zu anderen Jahren sei diesmal die Zahl der Feuerwehreinsätze besonders hoch gewesen.
Feuerwerkskörper löste Brand auf Gaisberg aus
In Salzburg wurde der Jahreswechsel ausgelassen und großteils friedlich gefeiert. Vor allem in der Stadt Salzburg kamen zahlreiche Einheimische sowie Touristen und Touristinnen ins Zentrum zum großen Feuerwerk. Das Rote Kreuz spricht landesweit von einer „ruhigen“ Nacht. Laut Polizei kam es in der Stadt Salzburg zu insgesamt 14 Anzeigen wegen Sachbeschädigung.
Feuerwerkskörper dürften allerdings einen Brand auf dem Gaisberg in Salzburg ausgelöst haben. Gegen 20 Uhr fing Gestrüpp an der Westseite der Gaisbergspitze Feuer, es breitete sich auf dem trockenen Areal schnell aus und erfasste rund 1.000 Quadratmeter. Der Feuerwehr gelang es, die Flammen rasch zu löschen und ein Übergreifen auf Bäume zu verhindern. Bei einer Begehung der Brandfläche wurden Reste von pyrotechnischen Gegenständen gefunden.
Mehrere Brände in Tirol und Burgenland
Auch in der Tiroler Silvesternacht kam es zu zahlreichen Bränden. Mehrfach gerieten Balkone, Hecken oder Müllcontainer in Brand. In Sölden wurde ein Norweger durch einen Knallkörper verletzt. In Jochberg mussten vier Personen aus einem steilen Bachbett gerettet werden.
Ein ähnliches Bild zeigt sich im Burgenland. So brannte im Bezirk Mattersburg ein Baum und in Oberwart eine Hecke. Verletzt wurde dabei niemand. Feuerwerke bei Veranstaltungen, wie etwa vor dem Schloss Esterhazy in Eisenstadt, verliefen laut Exekutive ohne Zwischenfälle. Sieben Personen wurden wegen Verwaltungsübertretungen nach dem Pyrotechnikgesetz angezeigt. Insgesamt wurde ein Kilogramm an pyrotechnischen Gegenständen sichergestellt.
Kärnten und Steiermark ruhig
In Kärnten verlief die Silvesternacht aus Sicht der Polizei ruhig. Allerdings wurden zwei Unfälle gemeldet. Das Auto einer alkoholisierten 23-Jährigen brannte nach einem Unfall in Bad Kleinkirchheim aus, und in Bad St. Leonhard beging ein 81-Jähriger ohne Führerschein Fahrerflucht.
Auch in der Steiermark sei die Nacht „ohne besondere Vorkommnisse“ über die Bühne gegangen, wie die Polizei mitteilte. Bei den Feiern in Graz kam es zu keinen größeren Amtshandlungen, aber zu einem Brand wegen pyrotechnischer Gegenstände. Im Mürztal wurden zwei Jugendliche (17 und 14 Jahre alt) beim Hantieren mit einer Feuerwerksrakete verletzt.
(ORF.at/Foto: gettyimages)