ehn Schulversuche zur Pflegeausbildung mit zunächst 300 Schülern sollen ab Herbst starten. Sechs „Höhere Lehranstalten für Sozialbetreuung und Pflege“ sind als fünfjährige berufsbildende höhere Schulen (BHS) mit Matura konzipiert. Dazu kommen laut Bildungsministerium vier Fachschulen für Sozialberufe, an denen Lehrinhalte einer weiterführenden Pflegeausbildung vorgezogen werden können.
Die sechs „Höheren Lehranstalten für Sozialbetreuung und Pflege“ mit zunächst insgesamt 180 Plätzen entstehen an bereits bestehenden privaten kirchlichen Einrichtungen der Caritas, der Diakonie bzw. der Erzdiözese Salzburg. Die Standorte befinden sich in Kärnten (Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe der Caritas in Klagenfurt, Kolleg für Sozialpädagogik in Feldkirchen mit Standort in Villach), Niederösterreich (Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe der Caritas in St Pölten mit Standort in Gaming), Salzburg (Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe MultiAugustinum in St. Margarethen im Lungau), der Steiermark (Ausbildungszentrum der Caritas in Graz) und Wien (Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe der Caritas).
Pflegeausbildung plus Hochschulreife
Die Schulen sind als fünfjährige BHS konzipiert und stehen damit in einer Reihe mit Höheren Technischen Lehranstalten (HTL), Handelsakademien (HAK), Höheren Lehranstalten für wirtschaftliche Berufe (HLW) oder Bildungsanstalten für Elementarpädagogik (BAfEP). Sie beginnen in der neunten Schulstufe und führen in fünf Jahren zur Matura. Wie an anderen BHS ist nach dem Abschluss damit einerseits ein direkter Berufseinstieg möglich und andererseits die Berechtigung für ein Hochschulstudium verbunden. Damit soll laut Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) eine Lücke geschlossen werden: Es gebe derzeit keine Ausbildung im Pflegebereich, die unmittelbar an die Sekundarstufe 1 (Neue Mittelschule, AHS-Unterstufe) anschließe und zur Matura führe, so Faßmann im Ö1-„Morgenjournal“.
Die für die Schulversuche ausgewählten dreijährigen Fachschulen mit zunächst insgesamt 120 Plätzen befinden sich an den HLW in Innsbruck, Feldkirch und Bad Ischl sowie erneut am MultiAugustinum in St. Margarethen im Lungau. Dort soll es im Rahmen einer erweiterten Schulautonomie möglich sein, die Lehrinhalte einer weiterführenden Pflegeausbildung (Pflegeassistenz bzw. Pflegefachassistenz) vorzuziehen. Die Inhalte werden im Anschluss angerechnet, was etwa die Ausbildung zur Pflegeassistenz auf ein Jahr verkürzt.
(derstandard.at)