Wer sich gerade ein Haus bauen möchte, für den sind die Zeiten nicht einfach. Die Baukosten sind im Vergleich zu 2019 um rund 30 Prozent gestiegen und auch die Zinsen für Wohnbaukredite dürften weiter nach oben gehen, berichtet Wolfgang Viehauser, Vorstand der Landesbank Hypo NOE. Besonders bei Beratungsgesprächen in der Bank würden die Sorgen der Kundinnen und Kunden bereits deutlich auffallen.
Eine aktuelle Umfrage im Auftrag der Hypo NOE zeigt außerdem, dass steigende Immobilienpreise insgesamt 72 Prozent der Häuslbauerinnen und -bauer Kopfzerbrechen bereiten, die hohe Inflation bereite 64 Prozent Sorgen. Wegen der hohen Energiepreise wollen viele auch in erneuerbare Energiesysteme investieren.
Das Land hat deswegen die Förderungen für den Wohnbau und die Sanierung von Eigenheimen ausgebaut, so Finanzlandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP): „Als Land Niederösterreich wollen wir gemeinsam mit der Hypo-Landesbank noch mehr Menschen zu Eigentümern machen. Das ist unser Anspruch, zu dem wir uns klar bekennen, weil gerade Eigentum in unsicheren Zeiten Sicherheit gibt und auch Planungssicherheit für die Altersvorsorge bedeutet.“
Viehauser: „Umstieg auf fixe Konditionen zahlt sich aus“
Nachdem die Europäische Zentralbank zusätzlich den Leitzins auf 0,5 Prozent angehoben hat, sorgen sich viele Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer wegen der höher werdenden Zinskosten. Für jene Personen, die eine Fixzinsvereinbarung abgeschlossen haben, soll es aber keine Erhöhung geben, solange die Fixzinsperiode läuft, beschwichtigt Viehauser im „NÖ heute“-Interview.
Für Personen, die einen variablen Kredit vereinbart haben, soll es hingegen teurer werden: „Ich empfehle daher, dass man sich ein klares Bild über seine finanziellen Möglichkeiten macht. Sollte der Spielraum groß sein, muss man keine Handlung setzen. Sollte man weniger Geld zur Verfügung haben, zahlt sich ein Umstieg auf fixe Konditionen aus“, so Viehauser.
Wertpapiere statt Sparkonto
Auch für Sparerinnen und Sparer sollen sich die Zinsen erhöhen, sie werden deutlich unter der Inflationsrate bleiben, warnt Viehauser und empfiehlt: „Man soll diesen berühmten Spargroschen für den Notfall auf dem Sparkonto lassen. Da empfehlen wir drei bis sechs Monatsgehälter. Aber alles, was darüber hinausgeht, da sollte man an die Möglichkeit der Wertpapieranlage denken und gegebenenfalls mit den Expertinnen und Experten seiner Bank sprechen.“
(ORF.at)