Zivilschutzalarm nach Unwettern aufgehoben

Im Bezirk Spittal an der Drau ist es am Donnerstagabend zu schweren Unwettern gekommen. Betroffen war diesmal der Raum um Radenthein. Es musste Zivilschutzalarm ausgelöst werden. Erst Freitagfrüh durfte die Bevölkerung in den Ortschaften Döbriach und Untertweng in Radenthein wieder die Häuser verlassen.

Der Zivilschutzalarm wurde um 7.45 Uhr aufgehoben, hieß es vom Abschnittsfeuerwehrkommando Millstatt-Radenthein nach der Sitzung des Krisenstabes in Radenthein. In Bachnähe sei aber weiterhin äußerste Vorsicht geboten, diese Bereiche sollten gemieden werden.

Der Krisenstab wird um 9.00 Uhr wieder zusammentreffen. Noch in der Nacht waren neun Feuerwehren mit etwa 90 Feuerwehrleuten aus der Region sowie die Straßenmeistereien im Einsatz. Es wurden Straßen unterspült, und angrenzende Häuser mussten evakuiert werden. Es entstand dabei beträchtlicher Sachschaden, Personen blieben jedoch unverletzt.

Beruhigung bis Freitagfrüh

Für die Ortschaft Leoben in Krems in Kärnten wurde am Donnerstag eine Zivilschutzwarnung ausgesprochen. Auch hier sollten sich die Bewohner in den Häusern und da möglichst im ersten Stockwerk aufhalten. Drei, vier Häuser im hinteren Leobengraben seien von der Außenwelt abgeschnitten, sagte Kommandant Daniel Winkler von der Freiwilligen Feuerwehr Leoben. Die Warnung wurde am Freitag aufgehoben.

Alarm und Warnung blieben über Nacht aufrecht. Auch die Wasserrettung und die Bergretter waren in Bereitschaft. Personen dürften bei dem Unwetter nicht verletzt worden sein.

Unwetter auch in Bad Kleinkirchheim und Gnesau

Getroffen wurden von den Unwettern auch Bad Kleinkirchheim (Bezirk Spittal) und die Ortschaften Maitratten in Gnesau und Seebach in der Gemeinde Reichenau (Bezirk Feldkirchen). Auf der Turracher Bundesstraße (B95) kam es zu starken Überflutungen und Vermurungen.

Bei einem Wohnhaus in Maitratten drang zum wiederholten Male innerhalb von wenigen Wochen Wasser in das Erdgeschoß ein. Es entstand großer Sachschaden.

Radenthein, Feld am See und Afritz wieder erreichbar

Die Sperre der Millstätter Straße konnte Freitagfrüh aufgehoben werden. Radenthein, Feld am See und Afritz sind damit wieder erreichbar. Die Sperre der Kleinkirchheimer Straße (B88) zwischen Radenthein und Bad Kleinkirchheim bleibt vorläufig aufrecht. Infolge des heftigen Gewitters traten zahlreiche Bäche über ihre Ufer.

Laut Kärnten Netz ist die Stromversorgung in den Unwettergebieten weitgehend wiederhergestellt, nur in einem kleinen Teil von St. Oswald oberhalb von Bad Kleinkirchheim sind ein paar Haushalte noch ohne Strom.

Im Unwettergebiet Treffen kündigte sich das Gewitter am Donnerstagabend mit einem kräftigen Sandsturm an. Die Wiesen und Felder sind immer noch mit getrocknetem Schlamm bedeckt, der ständig aufwirbelt.

Kaning von Außenwelt abgeschnitten

Der Radentheiner Bürgermeister Michael Maier sprach von einer verheerenden Situation. Die Ortschaft Kaning ist derzeit von der Außenwelt abgeschnitten. Der Kaningerbach ist dort über die Ufer getreten, und auch der Weg ins Langalmtal wurde von den Wassermassen weggerissen.

Matthias Krenn, der Bürgermeister von Bad Kleinkirchheim, sprach von „massiven“ Wassermassen, die vom St. Oswalder Bach in den Ort gebracht wurden. Das Hotel Trattlerhof sei überflutet worden. Die Hauptstraße sei 20 Zentimeter hoch überschwemmt. Ein Haus in St. Oswald habe evakuiert werden müssen.

Brand nach Gewitter in Gmünd

In Gmünd dürfte ein heftiges Gewitter einen Brand in einem Geräteschuppen ausgelöst haben. Der Schuppen in der Ortschaft Perau brannte komplett aus, hieß es von der Polizei. Die Höhe des Schadens ist noch nicht bekannt. Die tatsächliche Brandursache konnte noch nicht definitiv festgestellt werden. Personen wurden nicht verletzt.

Gegendtal: Aufräumarbeiten gehen weiter

Erst Ende Juni ist es etwa 20 Kilometer südlich von Radenthein zu schweren Unwettern im Bezirk Villach gekommen. Für Treffen und Arriach musste nach heftigen Vermurungen und Überschwemmungen Zivilschutzalarm ausgelöst werden.

(ORF.at)

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