Bereiten sich die US-Streitkräfte auf einen Rückzug aus dem Kosovo und dem Rest Europas vor?

Laut der deutschen Zeitung Bild herrscht in großen Teilen Europas erhebliche Besorgnis über die amerikanisch-russischen Verhandlungen und die Möglichkeit, dass sich das US-Militär unter anderem vom Kosovo zurückzieht.

Westliche Geheimdienste und politische Entscheidungsträger äußern zunehmend Besorgnis über die laufenden Gespräche zwischen den USA und Russland, da sie befürchten, dass diese zu einem großflächigen Abzug amerikanischer Truppen aus Europa führen könnten.

Ein hochrangiger Sicherheitsbeamter aus Osteuropa erklärte gegenüber Bild, dass diese Befürchtungen auf die Forderungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin aus dem Jahr 2021 zurückgehen. Putin hatte damals den vollständigen Rückzug der US-Truppen aus allen NATO-Staaten gefordert, die dem Bündnis nach 1990 beigetreten sind. Experten warnen, dass das schlimmste denkbare Szenario eine militärische Eskalation sein könnte – einschließlich einer russischen Invasion der baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sowie eines umfassenden Konflikts mit Polen.

Nach Informationen von Bild bereitet sich Italien bereits auf einen möglichen Abzug amerikanischer Truppen aus dem Kosovo vor. In dem Artikel heißt es, dass die europäischen Verbündeten im Falle eines US-Rückzugs auf dem Balkan ohne Unterstützung dastehen und sich allein gegen den serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić und seine gut ausgerüstete Armee behaupten müssten.

Die Diskussionen betreffen jedoch nicht nur den US-Militärstützpunkt in Ramstein (Deutschland) oder die Luftwaffenbasen in Großbritannien. Sollte es zu einer Einigung zwischen Trump und Putin kommen, könnte Europa mit weitreichenden geopolitischen Veränderungen konfrontiert werden.

In einer Reaktion auf den Bericht von Bild betonte ein NATO-Vertreter gegenüber KosovaPress, dass die USA ihre Verpflichtung gegenüber dem Bündnis und ihre militärische Präsenz in Europa bekräftigt haben. Die Abschreckungs- und Verteidigungsstrategie der NATO bleibe weiterhin von zentraler Bedeutung. Gleichzeitig erwarten die USA von ihren Verbündeten verstärkte Investitionen und größere Anstrengungen zur gemeinsamen Sicherheit.

„Die NATO passt sich kontinuierlich an das sich wandelnde geopolitische Umfeld an. Dies ist unerlässlich, um handlungsfähig zu bleiben. Unser Engagement für die Stabilität auf dem westlichen Balkan ist unerschütterlich“, erklärte der NATO-Beamte. Er unterstrich, dass KFOR sein Mandat gemäß der UN-Resolution 1244 weiter erfüllt, um gemeinsam mit der kosovarischen Polizei und der EU-Rechtsstaatlichkeitsmission für Sicherheit und Bewegungsfreiheit auf dem Kosovo zu sorgen. Die USA bleiben dabei eine tragende Säule der KFOR-Mission und stellen derzeit über 600 Soldaten.

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