In der „Kinderstadt“ dürfen sie selber arbeiten, Geld verdienen und ihr eigenes Stadtparlament sowie täglich wechselnde BürgermeisterInnen und StadträtInnen wählen. Heute, Dienstag am Nachmittag haben vier Nachwuchs-ReporterInnen gemeinsam mit Nachwuchs-Tonmeister David (10 Jahre) und Nachwuchs-Fotografin Amina (9) bei einem Besuch im Roten Salon, in dem auch Staatsgäste wie zuletzt Deutschlands Außenminister Olaf Scholz empfangen werden, verschiedene Fragen an ihren „echten“ Wiener Amtskollegen, Michael Ludwig, gestellt.
Die Kinder wollten vom Bürgermeister beispielsweise wissen, wie sich sein Amt „anfühlt“, wollten aber ebenfalls viel Persönliches von Ludwig erfahren. So interessierten sich Johanna (12), Alexander (9) und Luca (11) dafür, welche Superkraft sich der Stadtchef wünschen würde. „Am allerliebsten hätte ich mehr Kraft, um mich noch mehr für die Menschen und vor allem die Kinder in unserer Stadt zu engagieren. Ich setze mich stark dafür ein, dass die Kinder in Wien gehört und ernst genommen werden. Wir haben Kinder und Jugendliche befragt, was ihnen in der Stadt wichtig ist, und mehr als 22.000 haben Vorschläge und Ideen dazu geliefert“, antwortete Ludwig und bezog sich damit auf die Kinder- und Jugendstrategie der Stadt. Die wurde im Rahmen der „Werkstadt Junges Wien“ gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen erarbeitet.
Die Kinder erfuhren auch, dass Ludwig, wenn er gerade nicht Anzug und Krawatte trägt, in Shorts und T-Shirt – „genauso wie ihr“ – anzutreffen sei. In der Küche bereitet er am liebsten „Eierspeis‘, Fleischlaberl mit Kartoffelsalat und gebratenen Fisch mit viel Knoblauch“ zu. „Meine Frau kocht aber viel besser als ich“, fügte der Bürgermeister hinzu.
Auf die Frage von Stefan (9 Jahre), welches die Lieblingsspiele des Bürgermeisters wären, antwortete dieser: „Schach, Mühle, Dame und verschiede Brettspiele wie DKT oder auch Kartenspiele wie Rommé – aber du verbringst wahrscheinlich mehr Zeit mit Computer-Spielen.“ Natürlich war auch die Schulzeit ein Thema für das Bürgermeister-Interview der Nachwuchskräfte. Ludwig berichtete, dass er anfangs „ein sehr guter Schüler“ gewesen sei, am Schluss „wegen des wachsenden Interesses an der Politik nicht mehr so gut war“. Besonders gern habe der Bürgermeister die Schulfächer „Religion, Geschichte, Geographie und vor allem Basketball“, weniger gern die Mathematik-Stunden besucht. Zum Abschluss gab es auf die Frage, wie es sich anfühle, wenn die Stadt Schulden machen müsse, die Antwort: „Es fühlt sich gut an, wenn die Schulden etwa für die Errichtung von Kindergärten oder Schulen gemacht werden, denn das Geld ist für die Zukunft eingesetzt. Weniger gut sind Schulden für Sachen, die nicht nachhaltig sind. Denn irgendwann müssen Schulden zurückgezahlt werden, also muss die Stadt – genauso wie jeder private Haushalt – sorgfältig mit dem Geld umgehen.“
Nachdem sich die Nachwuchs-Journalistinnen und -journalisten nach der Fragerunde mit Getränken gestärkt und ein Abschiedsgeschenk erhalten hatten, begleitete sie der echte Stadtchef Ludwig auf einer Runde durch die wienXtra-Kinderstadt im Rathaus.
„Rein ins Rathaus“ ist der große Abschluss des wienXtra Sommer-Ferienspiels 2020. Die Kinderstadt läuft noch bis Freitag, den 28. August, täglich von 10 bis 17 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos. Mitmachen dürfen alle Kinder von 6 bis 13 Jahren.
(wien.gv.at/Foto:C.Jobst/PID )