Neuer Besucher*innenrekord auf Wiens Märkten – Boom setzt sich fort

Wiens Märkte erleben seit einigen Jahren einen regelrechten Boom. Waren sie früher oft als „verstaubt“ verschrien, so gelten sie heute als trendige Orte, an denen frische Lebensmittel gekauft und vielfältige gastronomische Angebote genossen werden. Viele Märkte haben sich zu lebendigen Grätzlzentren entwickelt, die das Viertelleben prägen.

Die jährlich vom Marktamt erhobenen Besucherinnenzahlen bestätigen diesen Aufwärtstrend eindrucksvoll: Im Mai 2025 wurden wöchentlich durchschnittlich 630.555 Besucherinnen gezählt – hochgerechnet sind das etwa 32,8 Millionen Kund*innen pro Jahr, ein Zuwachs von sensationellen 19,5 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Der Brunnenmarkt in Ottakring bleibt mit 123.544 wöchentlichen Besucherinnen der unangefochtene Spitzenreiter und verzeichnet eine Frequenzsteigerung von knapp 22 %. Auf Platz zwei folgt der erweiterte Viktor-Adler-Markt in Favoriten mit 86.248 Besucherinnen, dicht gefolgt vom Naschmarkt mit 80.497 Besucher*innen.

Besonders stark wachsen der vergrößerte Kutschkermarkt (+48 %), der Naschmarkt (+30 %), der Viktor-Adler-Markt (+42 %) sowie der Schlingermarkt in Floridsdorf (+22 %).

„Die Wienerinnen und Wiener schätzen ihre Märkte als Quelle frischer Lebensmittel und sozialer Begegnung. Die gemeinsamen Anstrengungen der vergangenen Jahre zur Qualitätssteigerung tragen Früchte“, erklärt Stadträtin Ulli Sima, die seit 2015 für die Wiener Märkte zuständig war. „Die Marktordnung-Novelle von 2018 markierte eine Wende: Kernöffnungszeiten garantieren werktags offene Stände, Quotenregelungen fördern den Lebensmittelhandel. Zudem wurde die Öffnungszeit für Lebensmittelstände bis 21 Uhr verlängert, die Gastronomie ist nun auch sonntags geöffnet. Die aktuellen Zahlen bestätigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Mein Dank gilt dem engagierten Team des Marktamts.“

Mit der Regierungsbildung 2025 geht die Zuständigkeit nun an die NEOS über. Markus Ornig, NEOS-Wien Märktesprecher, betont: „Wiens Märkte sind eine Erfolgsgeschichte. Gemeinsam haben wir wichtige Schritte gesetzt: Gebühren für Schanigärten halbiert, Nachtlagerung abgeschafft, Sonntagsöffnung ermöglicht, Probe-Wochenmärkte in fix etabliert und die Lange Nacht der Märkte als Highlight geschaffen. Unsere Märkte sind pulsierende Grätzlzentren, die Kulinarik, Nahversorgung und Gemeinschaft verbinden. Wir werden diesen Weg mit neuen Ideen weitergehen und für noch mehr Aufschwung sorgen.“

Ein weiterer Grund für die steigenden Besucherzahlen liegt in den Investitionen in die Infrastruktur: Am Brunnenmarkt und Yppenplatz wurden neue Bäume gepflanzt, was das Ambiente aufwertet und dem Areal einen Platz unter den „Top 50 der hippsten Orte Europas“ sichert. Der Schlingermarkt in Floridsdorf wird zum klimafitten Vorzeigeprojekt mit begrünten Flächen und schattenspendenden Konstruktionen. Auch der Kutschkermarkt in Währing und der Bauernmarkt erhielten neue Stände, Sitzgelegenheiten und Begrünungen. Auf dem Viktor-Adler-Markt wurden zusätzliche mobile Stände installiert, und der Naschmarkt profitiert von neuen Regelungen, die die Vielfalt an Obst- und Gemüseständen erweitern.

Am Naschmarkt entsteht mit dem neuen „Marktraum“ bei der Kettenbrückengasse ein innovativer Treffpunkt für regionale Produzent*innen – mit Fokus auf ein modernes Markterlebnis, das den beliebten Bauernmarkt integriert und die Nahversorgungsfunktion stärkt. Zudem wurden Souvenirshops verboten und eine „Anti-Wasabi-Nuss“-Regelung beschlossen, die bis Anfang 2028 gilt. Weitere Umgestaltungen sind geplant, etwa am Volkertmarkt im 2. Bezirk, mit Schwerpunkten auf Begrünung und Beschattung.

Regelmäßig locken Events des Marktamts zahlreiche Besucher*innen an. Besonders beliebt ist die Lange Nacht der Wiener Märkte, die am 29. August 2025 bereits zum vierten Mal stattfindet. Halloween-Feste, Familienfeste am Schlingermarkt und Sommermärktekinos sind etablierte Highlights im Veranstaltungskalender der Märkte.

Marktamtsdirektor Andreas Kutheil erklärt: „Mit abwechslungsreichen Events und einem fantastischen kulinarischen Angebot bauen wir kontinuierlich unsere Kundschaft aus. Frische Lebensmittel und Kultur verbinden sich so zu einem harmonischen Erlebnis.“

Ein weiterer Meilenstein ist die Möglichkeit, die gastronomischen Angebote auch an Sonn- und Feiertagen zu genießen. Märkte, die ursprünglich als Probe-Projekte gestartet sind, wurden zu fixen Wochenmärkten – darunter Neubaumarkt (7. Bezirk), Matznermarkt (14. Bezirk), Alszeilenmarkt (17. Bezirk) und Servitenmarkt (9. Bezirk). Auch der Mazzuccomarkt in der Seestadt Aspern wurde durch die jüngste Novellierung der Marktordnung dauerhaft etabliert.

Ein besonderes Service für Standbetreiber*innen ist die digitale Standanmeldung über MAVIS, eine Online-Plattform, die seit letztem Jahr die Reservierung und Verwaltung von Marktständen deutlich vereinfacht – europaweit einzigartig.

Weitere Informationen erhalten Interessierte beim Marktamt unter der Telefonnummer 4000 – 8090, erreichbar Montag bis Freitag von 7:30 bis 21 Uhr, Samstag 8 bis 18 Uhr und Sonntag 9 bis 15 Uhr.

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