Pilz: Bericht der Wiener Pflege- und PatientInnenanwaltschaft für 2019

Die unabhängige Wiener Pflege-, Patientinnen- und Patientenanwaltschaft (WPPA) zieht Bilanz über ihre Tätigkeit im Jahr 2019. Die Wiener Patientenanwältin Dr.in Sigrid Pilz legte ihren Bericht im Wiener Landtag am 25.6.2020 vor.

Die vielen Anfragen belegen, dass die WPPA auch im Jahr 2019 von den Wienerinnen und Wienern als wichtige Ansprechpartnerin im Wiener Gesundheitswesen betrachtet wurde.

Die WPPA bietet Information und Rechtsberatung für alle Fragen zum Wiener Gesundheitswesen einschließlich des Pflegebereichs. Einen besonderen Schwerpunkt stellt die Prüfung von Schadenersatzansprüchen bei behaupteten Behandlungsfehlern dar. Außerdem ist es möglich, in der WPPA nach eingehender rechtlicher Beratung kostenlos eine Patientenverfügung zu errichten. Von diesem Angebot haben 2019  512 Personen Gebrauch gemacht.

Im Berichtsjahr 2019 gab es insgesamt 11.611 Kontakte, davon 2.407 schriftliche Eingaben, 1.182 persönliche Vorsprachen und 8.022 telefonische Anfragen. Von diesen Anliegen wurden 3.613 aktenmäßig erfasst. Die telefonische Beratung stellte das zahlenmäßig größte Aufkommen dar. Davon waren wiederum Behandlungsbeschwerden mit 35 Prozent, Anfragen zur Patientenverfügung mit 19 Prozent und 10 Prozent allgemeine rechtliche Auskünfte die größten Bereiche.

Entschädigungszahlungen in der Höhe von rd. 3,2 Millionen Euro wurden geleistet

Insgesamt konnten im vergangenen Jahr in 370 Fällen Entschädigungen von Versicherungen, dem Wiener Krankenanstalten Verbund, dem Wiener Patientenentschädigungsfonds und dem Wiener Härtefonds erwirkt werden. In Summe wurden Entschädigungen in der Höhe von rd. 3,16 Millionen Euro an die Wiener PatientInnen ausbezahlt.

Der Mangel an Pflegepersonal führte zu Bettensperren auf der Neonatologie im AKH

Es fehlen in der Neonatologie ständig Diplomierte Kinderkrankenpflegepersonen, die in pädiatrischer Intensivpflege ausgebildet, erfahren und tätig sind. Jahrelang wurde nicht wirksam Abhilfe geschaffen. Ausbildungsressourcen wurden gekürzt statt erhöht. Zudem hat die Eröffnung des Krankenhauses Nord zu einer weiteren Ausdünnung des knappen Personalangebotes geführt. Diese negativen Entwicklungen können nicht von heute auf morgen behoben werden, doch hat die Leitung des AKH im Jahr 2019 einen Maßnahmenkatalog beschlossen und auch bereits erste Verbesserungsschritte gesetzt.

(wien.gv.at)

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