Rechnungshof kündigt Prüfung zu Wien Energie an

Die NEOS fordern im Fall der Wien Energie eine Rechnungshof-Prüfung. Genau das hat der RH am Dienstag umgehend angekündigt.

„Es sollen dabei insbesondere die Geschäftstätigkeit im Energiehandel und die Rolle des Eigentümers durchleuchtet werden“, hieß es auf Twitter zur derzeitigen Lage bei Wien Energie.

Wien Energie: Rechnungshof kündigt Prüfung an

„Die finanzielle Lage, der Finanzbedarf und die Transparenz im Lichte der Versorgungssicherheit werden zentrale Fragen sein.“ Der Rechnungshof werde außerdem einen Blick darauf werfen, wie sich das bei anderen Energieversorgern darstellt.

Meinl-Reisinger begrüßt Prüfung durch RH

Meinl-Reisinger begrüßte diese Prüfung durch den RH und meinte, dass die NEOS eine solche bei der nächsten Sitzung beantragt hätten. „Die offenbar höchst spekulativen Geschäftsvorgänge der Wienenergie sind tatsächlich untragbar. Die Krisenkommunikation der letzten Tage und die Intransparenz im Umgang mit der Causa von Seiten der SPÖ sind ebenfalls inakzeptabel“, stellt die NEOS-Chefin auf Twitter fest.

„Es muss schonungslos aufgeklärt werden und es müssen entsprechend dann politische Konsequenzen gezogen werden.“ Als wesentlich bezeichnete Meinl-Reisinger nun die Versorgungssicherheit der Wiener, die sichergestellt sein müsse. Weiters müsse sichergestellt werden, dass nicht Kunden und Steuerzahler für die Misswirtschaft der Wienenergie aufkommen müssen.

IHS-Direktor Neusser: Noch viele Fragen offen

Für IHS-Direktor Klaus Neusser sind bei den Finanzproblemen der Wien Energie noch viele Fragen offen. Dass andere Energieversorger in eine ähnliche Schieflage kommen könnten sei ihm derzeit nicht bekannt. So habe der Verbund zuletzt hohe Gewinne verkündet, da könne wohl keine Bedrohungssituation vorliegen. Und wie auch die Tiwag sei der Verbund durch den hohen Anteil an Strom aus Wasserkraft in einer „komfortablen Situation“, sagte Neusser im „ORFIII Sommer(nach)Gespräch“.

Dass Energieversorger Termingeschäfte abwickeln, sei durchaus üblich. Insbesondere für das erste Quartal des jeweiligen Jahres, weil hier typischerweise Engpässe herrschen würden. „Und das ist natürlich ein Spekulationsgeschäft, weil das in der Zukunft liegt“, so Neusser Montagabend. Wie viel nun von den gestern von Wiens Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) geforderten sechs Milliarden Euro an Sicherheiten wirklich benötigt würden, sei noch unklar.

Ob man von einer drohenden „Pleite“ der Wien Energie sprechen könne? Es gehe hier um Garantien, die schlagend werden könnten, aber nicht müssen, so Neusser. „Dazu fehlt uns einfach jetzt das Detailwissen“.

Die Gefahr, dass die Kinderzimmer im heurigen Winter kalt bleiben könnten, wie die Grüne Klubobfrau Sigrid Maurer gewarnt hatte, sieht Neusser nicht. Schließlich habe die Politik klargestellt, dass Wohnungen und Häuser Gas noch vor Industrie und Handel bekommen würden.

(Vienna.at/Agenturen)

Mehr dazu

Popularno