Betroffen sind unter anderem Pensionen, Steuern, Arbeitsmarkt, Bildung, Gesundheit und Verkehr. Nachfolgend ein kompakter, neu formulierter Überblick über die wichtigsten Neuerungen.
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Länger arbeiten, neue Regeln bei den Pensionen
Eine der tiefgreifendsten Reformen betrifft das Pensionssystem. Neu eingeführt wird die Teilpension: Beschäftigte können ihre Arbeitszeit reduzieren und gleichzeitig einen Teil der Pension beziehen. Ziel ist ein gleitender Übergang vom Berufsleben in den Ruhestand.
Gleichzeitig werden die Bedingungen für die sogenannte Korridorpension verschärft:
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Das Mindestalter steigt schrittweise von 62 auf 63 Jahre
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Die erforderliche Versicherungszeit erhöht sich auf 42 Jahre
Aufgrund des Budgetdefizits kommt es zudem zu Anpassungen bei der Pensionsanpassung:
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Niedrige und mittlere Pensionen werden vollständig an die Inflation angepasst
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Pensionen über 2.500 Euro erhalten statt einer prozentuellen Anpassung einen Fixbetrag von 67,50 Euro
Steuern und Arbeit: Das ändert sich
Auch im Steuersystem sind Anpassungen geplant, mit Fokus auf Vereinfachung und neue Freibetragsgrenzen. Die wichtigsten Punkte:
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Die bisherige Homeoffice-Pauschale wird durch eine Pauschale für mobiles Arbeiten ersetzt (Höhe bleibt gleich)
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Der Zuschlag für Dienstreisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln entfällt
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Der Pendler-Euro steigt auf 6 Euro pro Kilometer und Jahr
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Erhöhung der Grenzen für steuerfreie Zuschläge und den Negativsteuerbetrag
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Steuerliche Begünstigungen für Überstunden werden eingeschränkt: Künftig sind nur noch bis zu 10 Überstunden pro Monat (max. 120 Euro) steuerlich begünstigt
Schulen: Verbote und Sanktionen für Eltern
Im Bildungsbereich treten deutlich strengere Regelungen in Kraft. Ab dem Schuljahr 2026/27 gilt:
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Kopftuchverbot (Hidschab) für Schülerinnen bis zum 14. Lebensjahr
Zudem werden Eltern stärker in die Pflicht genommen. Geldstrafen drohen, wenn sie nicht kooperieren bei:
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einem Schulausschluss
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dem Abbruch der Schulpflicht nach der 9. Schulstufe
Verweigern Eltern ein verpflichtendes Beratungsgespräch, können Geldstrafen zwischen 150 und 1.000 Euro verhängt werden – im Extremfall sogar eine Ersatzfreiheitsstrafe von bis zu zwei Wochen.
Statt Bildungskarenz: Neue „Weiterbildungszeit“
Die bisherige Bildungskarenz wird abgeschafft. An ihre Stelle tritt ab Mitte 2026 eine neue Regelung namens Weiterbildungszeit.
Wesentliche Unterschiede:
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Es besteht kein gesetzlicher Anspruch mehr
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Anträge können selbst bei erfüllten Voraussetzungen abgelehnt werden, etwa aus Budgetgründen
Mehr Transparenz bei Trinkgeldern
Beschäftigte im Gastgewerbe haben ab 1. Jänner 2026 das Recht zu erfahren, wie hoch die bargeldlosen Trinkgelder (Karten- oder App-Zahlungen) sind. Ausgenommen sind Trinkgelder, die täglich bar ausgezahlt werden.
Medikamente: Geringere Belastung für Patientinnen und Patienten
Die bisherige Obergrenze für Rezeptgebühren wird zu einer Gesamtkostenobergrenze für Medikamente ausgeweitet. Künftig zählen auch Medikamente mit, die günstiger sind als die Rezeptgebühr.
Zusätzlich wird die Belastungsgrenze schrittweise gesenkt:
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von 2 % auf 1,5 % des Jahreseinkommens
Davon profitieren vor allem chronisch Kranke, die so jährlich mehrere hundert Euro sparen können.
Verkehr: Helmpflicht und technische Überprüfungen
Auch im Straßenverkehr sind Neuerungen geplant:
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Helmpflicht für Kinder bis 14 Jahre auf E-Bikes
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Helmpflicht für E-Scooter bis 16 Jahre (teils wird auch eine allgemeine Helmpflicht diskutiert)
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Diskussion über eine Reform der Intervalle für die technische Fahrzeugüberprüfung (noch nicht beschlossen)
Fazit
Das Jahr 2026 bringt tiefgreifende Einschnitte in das Sozial-, Bildungs- und Steuersystem Österreichs. Die Menschen müssen sich auf längere Erwerbszeiten, strengere Schulregeln und vorsichtigere staatliche Leistungen einstellen – bei gleichzeitigen Entlastungen im Gesundheits- und teilweise im Steuerbereich. Klar ist: Diese Reformen werden nahezu alle betreffen.