Rekord: 852.000 JahreskartenbesitzerInnen nutzen Öffis

,,Greener Linien“ investieren 368 Millionen Euro in Öffi-Ausbau. 2020 wird das Jahr der Öko- Busse.

Neuer Rekord bei Öffi-Jahreskarten in Wien

Ein Plus von 30.000 JahreskartennutzerInnen bedeutet für 2019 einen neuen Rekord: 852.000 Menschen besitzen aktuell eine – das sind knapp 143.000 mehr als zugelassene PKW in Wien.

Damit gibt es in Wien bereits zum vierten Mal in Serie mehr Jahreskarten als PKW.

Öffi-Stadträtin Ulli Sima im Zitat

„Ich freue mich über diese positive Entwicklung, die so gut funktionierenden Öffis sind ein zentraler Beitrag zum Klimaschutz in unserer Stadt.

Denn wer sich für ein Wiener-Linien-Ticket entscheidet und auf das Auto verzichtet, spart jährlich 1,5 Tonnen klimaschädliches CO2.“

Weiter hoher Modal-Split-Anteil

Der Modal-Split-Anteil der Öffis blieb auch im Vorjahr mit 38 Prozent stabil und im internationalen Vergleich enorm hoch – in München sind es 24 Prozent, in Hamburg 22 Prozent.

Und obwohl bereits 38 Prozent aller Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden, macht der Fußabdruck der Wiener Linien nur rund 1 Prozent des ökologischen Fußabdrucks der Stadt aus. Der Grund dafür ist, dass der Großteil der Fahrzeuge bereits elektrisch betrieben werden. Der PKW-Verkehr in Wien ist laut Modal Split um 4 Prozent zum Vorjahr gesunken.

Um das hohe Niveau des Modal Split für den öffentlichen Verkehr auch künftig zu halten und noch attraktiver zu werden, investieren die Wiener Linien im kommenden Jahr 368 Millionen Euro in den Öffi-Ausbau und weitere wichtige Umweltmaßnahmen. Nach dem „Jahr der Straßenbahnen“ 2019, fällt 2020 der Startschuss für die Öko-Busse.

Aktuell sorgen 414 umweltfreundliche Euro-6-Busse und 12 E-Busse sowie zwei autonome E-Busse dafür, dass knapp 200 Millionen Fahrgäste im Jahr schnell, sicher, verlässlich und bequem an ihr Ziel kommen.

Die Erneuerung der Busflotte hat eine Energieeinsparung von 20 Prozent ermöglicht. Der CO2-Ausstoß konnte mit den neuen Bussen um 44 Prozent reduziert werden.

In Sachen E-Mobilität im Busbereich nehmen die Wiener Linien seit Jahren eine Vorreiterrolle ein: Bereits seit 2013 sind die zwei Innenstadtlinien 2A und 3A komplett auf 8-Meter-E-Busse umgestellt. In den ersten fünf Jahren wurden so 1.000 Tonnen CO2 eingespart.

Bereits seit Jahren testen die Wiener Linien auch 12-Meter-E-Busse. Diese Tests werden auch 2020 weitergeführt. Dafür entsteht im Süden Wiens (Siebenhirten) ein eigenes Kompetenzzentrum für E-Busse. Die Planungen dafür beginnen noch heuer.

Insgesamt 60 E-Busse werden ab 2023 ihren Dienst aufnehmen. Erstmals werden dann E-Busse auch in Außenbezirken unterwegs sein, das ist ein echter Meilenstein. Natürlich wird auch die Lademöglichkeit für die E-Busse entsprechend ausgebaut.

Test mit Wasserstoff

Neben E-Antrieb setzen die Wiener Linien auch auf Wasserstoff und testen im Juni den ersten 12-Meter-Wasserstoff-Bus auf der Linie 39A. Dieser fährt von Sievering nach Heiligenstadt.

Sind die Tests mit dem Wasserstoff-Bus erfolgreich, wird gleich neben dem Kraftwerk Leopoldau ein möglicher Standort geprüft. Es handelt sich bei dieser Mega-Tankstelle um ein Gemeinschaftsprojekt der Wiener Linien mit Wien Energie als zukünftigen Partner. Ab 2023 schließlich könnte die Linie 39A komplett auf Wasserstoff-Busse umgestellt werden.

Bis 2027 sollen insgesamt 62 E-Busse und 10 Wasserstoff-Busse auf Wiens Straßen unterwegs sein. Die Investitionskosten für die Fahrzeuge mit emissionslosen Antrieben belaufen sich auf 25 Millionen Euro.

Nicht nur E- und Wasserstoff-Antrieb stehen bei den Wiener Linien auf der Agenda, auch die Entwicklung von Öko-Kraftstoff ist ein Thema. Hierzu wurde zwischen Wien Energie, dem COMET – Kompetenzzentrum BEST Bioenergy and Sustainable Technologies GmbH und den Wiener Linien ein entsprechender Vertrag abgeschlossen. Ziel ist es, in der Simmeringer Haide aus Abfallproduktion wie z.B. Klärschlamm Öko-Kraftstoff herzustellen und entsprechend für die Busse zu nutzen.

Die autonomen Busse des Forschungsprojekts „auto.Bus – Seestadt“ sind seit Juni 2019 höchst erfolgreich unterwegs. Knapp 4.000 Kilometer haben sie bereits abgespult und dabei mehr als 4.500 begeisterte Fahrgäste durch die Seestadt kutschiert.

Wie geplant, endet das Forschungsprojekt im Sommer 2020 und die Ergebnisse werden anschließend evaluiert.

(wienerlinien.at)

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