Anhand von Berechnungen der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und der TU Graz liegt die geschätzte tägliche Steigerungsrate mit Stichtag 6. April im zweistelligen Minusbereich. Berücksichtigt wurde dabei die Entwicklung in den vorangegangenen 13 Epidemietagen.
Aus der grafischen Darstellung geht hervor, dass am 12. März in Österreich die geschätzte effektive Reproduktionszahl des Virus noch zwischen 3,5 und 4,0 lag. Das bedeutet, dass zur stärksten Zeit der Virusverbreitung eine angesteckte Person statistisch mehr als 3,5 weitere Menschen infizierte.
Ab 5. April unter dem Wert 1
Die Zahl nahm aufgrund der von der Regierung erlassenen Maßnahmen danach jedoch ständig ab. Am 1. April betrug die Reproduktionszahl nur noch 1,14. Ab 5. April lag sie unter der Marke von 1, die für die Überwindung der Covid-19-Pandemie notwendig wäre. Ein Infizierter steckt damit im Schnitt weniger als eine weitere Person an.
Die Kurve der geschätzten täglichen Steigerungsrate der positiven SARS-CoV-2-Befunde zeigte in Österreich eine ähnliche Entwicklung wie jene der Reproduktionszahl. Sie fiel ebenso seit 12. März kontinuierlich: von knapp 40 Prozent an diesem Tag auf minus zehn Prozent am 5. April.
Die Analyse basiert auf den Daten der in das österreichische Epidemiologische Meldesystem (EMS) eingepflegten, neu aufgetretenen (inzidenten) Covid-19-Fälle. Relevante Falldaten wurden von der Abteilung Infektionsepidemiologie und Surveillance der AGES bei den zuständigen Behörden erhoben und im EMS komplettiert.
red, ORF.at/Agenturen