Damit die Steinkohle für die Liliputbahn-Dampflok nicht den ganzen Prater verrußt, hat man bisher eine spezielle Kohle aus England verwendet, die wenig Rauch erzeugt. Seit August sei diese Spezialkohle aus dem Bergwerk in Wales aufgrund des Brexit nicht mehr lieferbar, hieß es von Liliputbahnbetreiberin Anna Kleindienst gegenüber Radio Wien.
Seit 1928 tuckert die Liliputbahn vom Riesenrad in den Grünen Prater und wieder retour. Damit das auch weiterhin so bleibt, wurde wochenlang nach einer Alternative gesucht. „Wir standen dann eben vor dem wirklich gravierenden Problem, dass wir keine Kohle mehr hatten für unsere geliebte Liliputbahn und haben uns doch etwas ratlos auf die Suche nach einer Alternative gemacht“, so Kleindienst.
Antrieb durch gepresste Olivenkerne
Demnächst soll eine britische, künstlich hergestellte Alternative im Wiener Prater getestet werden. „Unser Techniker ist tatsächlich in England fündig geworden und hat ein extrem nachhaltiges und geniales Ersatzprodukt gefunden. Und zwar ist es eine Kohle, die ein bisschen anders aussieht und aus Olivenkernen hergestellt wird und eine absolute Innovation ist“, erklärte Kleindienst.
Am Wochenende soll bereits ein Probebetrieb stattfinden, so Ronald Durstmüller, der technische Leiter der Liliputbahn. „Also wenn alles gut geht, dann am kommenden Samstag werden wir das ausprobieren. Das passiert im ganz normalen Fahrbetrieb. Also Fahrgäste können vorbeikommen, können mitfahren und werden im Zug natürlich nicht viel davon merken“, sagte Durstmüller.
Danach soll alles genau genau evaluieren werden: Zum einen wie die Verbrennung erfolgt und zum anderen wie groß der Verbrauch ist. Nach dem Probebetrieb wird entscheiden, ob weiterhin mit diesem Brennstoff gefahren wird oder die Suche von vorne losgeht.
(ORF.at/Foto: Pixabay)