Dass sich aus dieser Situation ein mehrstündiger Rettungseinsatz für die Feuerwehr, Wien Kanal und die Tierrettung ergeben würde, hat zu dem Zeitpunkt noch niemand geahnt. Der verletzte Stubentiger war so verschreckt, dass er kurzerhand in ein Kanalrohr flüchtete und sich dort zusammenkauerte. Um den schwarzen Kater in dem dunklen Rohr überhaupt richtig Orten zu können, kam sogar ein kleiner, fahrender Roboter mit Videofunktion zum Einsatz. Nachdem mehrere Rettungsversuche fehlschlugen, konnte die verletzte Samtpfote schlussendlich befreit werden.
Nach 4 Stunden in dem Rohr wurde der Vierbeiner dann von der Tierrettung der Stadt Wien mit Blaulicht direkt auf die Veterinärmedizinische Universität gebracht. Dort wurde eine Fraktur des Kiefers, sowie ein Schädel-Hirn-Trauma festgestellt. Man vermutet, dass das Tier kurz vor Auffinden von einem Auto angefahren wurde und noch komplett unter Schock stand.
„Ohne dem Einsatz und dem reibungslosen Zusammenspiel von Feuerwehr, Wien Kanal und den KollegInnen des TierQuarTiers wäre der arme Kater vermutlich an ihren Verletzungen in dem Kanalrohr verstorben. Danke an alle tapferen RetterInnen!“ so Tierschutzstadtrat Jürgen Czernohorszky, stolz.
Die Passantin, die den Kater entdeckt und die Rettungskräfte alarmiert hatte, blieb ebenfalls die gesamte Zeit vor Ort und drückte dem armen Findlingskind die Daumen.
Die Samtpfote befindet sich aufgrund der schweren Verletzungen aktuell noch auf der Veterinärmedizinischen Universität und wird – sofern sich keine Besitzer ausfindig machen lassen – im TierQuarTier Wien versorgt, gepflegt und in liebevolle Hände vermittelt.
(wien.gv.at/Foto:TierQuarTier Wien)