Früher waren es mehrere hundert Patientinnen und Patienten pro Tag, die in der Universitäts-Augenklinik, Österreichs größter Augenabteilung, von Angesicht zu Angesicht behandelt wurden. Jetzt nur mehr jene schweren Fälle, bei denen es buchstäblich darum geht, das Augenlicht zu retten – an die 30 pro Tag.
Notfall-Betrieb an den Spitalsambulanzen
Die Spitalsambulanzen sind derzeit weitgehend in betrieb, allerdings werden nur Notfälle behandelt. „Wien heute“ war in der Augenambulanz im AKH.
„Sehvermögen muss erhalten bleiben“
„Wenn zum Beispiel die Netzhaut abgelöst ist, weil das eine dringende Indikation ist, damit der Patient überhaupt das Sehvermögen überhaupt erhalten kann“, so Ursula Schmidt-Erfurth, die ärztliche Leiterin der AKH-Augenklinik, MedUni Wien. „Wir versorgen natürlich Verletzungen, wir versorgen schwere Entzündungen, letztlich alle Erkrankungen, die unbehandelt zu einem bleibendem Schaden führen. Denn wie wir wissen wird die Corona-Krise vorübergehen, aber das Sehvermögen unserer Patienten muss trotzdem oder gerade deshalb erhalten bleiben.“
Eine häufige Augenerkrankung, für die es jetzt auch weiterhin im AKH Behandlungstermine gibt, ist etwa die feuchte Makula-Erkrankung, bei der es innerhalb weniger Wochen schon zu dauerhaften Sehschäden bis zur Erblindung kommen kann.
Telefonhotline für leichte Probleme
Für alle leichten Augenprobleme und Fragen im Notfall richtet die Augenklinik jetzt eine telefonische Hotline ein. „Es ist in jedem Fall gewährleistet, dass drei Ärzte gleichzeitig zur Verfügung stehen und das man an dem entsprechenden Tag durchkommen und einen ärztlichen Rat direkt auf seine Person zugeschnitten bekommen kann“, so Schmidt-Erfurth.
Die augenärztliche Hotline im AKH wird täglich von 8.00 bis 15.00 Uhr erreichbar sein, heißt es. Es wird mit vielen Anrufen gerechnet. Rund 80.000 Behandlungen pro Jahr wurden bislang an der Augenklinik nach Zuweisung durch die niedergelassenen Fachärzte durchgeführt.
red, wien.ORF.at