Mit dem nun vorliegenden architektonischen Entwurf nimmt der Campus der Religionen konkret Gestalt an.
Von Beginn an arbeiteten die 8 beteiligten Religionsgemeinschaften über ihre Grenzen hinweg gemeinsam an diesem konkreten Projekt, das von Bürgermeister Dr. Michael Ludwig von Anbeginn unterstützt und gefördert wurde. „Der Campus soll ein Ort gelebter religiöser Überzeugungen, Respekt und weltanschaulicher Toleranz werden. Er hat daher hohe Symbolkraft für ganz Wien und wird weit über Wien hinaus wirken. Zeigen wir mit diesem einzigartigen Projekt, dass der Wiener Weg des Miteinanders der Weg in die Zukunft ist.“, so Bürgermeister Dr. Michael Ludwig.
Die Stadt Wien stellt den 8 Religionsgemeinschaften – ÖBR – Österreichische Buddhistische Religionsgemeinschaft, Römisch-Katholische Kirche – Erzdiözese Wien, Evangelische Kirche A.B., IGGÖ – Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich, NAK – Neuapostolische Kirche Österreich, Sikh Religionsgemeinschaft Österreich, Griechisch-orientalische Metropolis von Austria, Israelitische Kultusgemeinde Wien – die Liegenschaft im Baurecht zur Errichtung von Sakralbauten zur Verfügung.
Mit der später hinzugekommenen Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems als Projektpartnerin kombiniert der nun vorliegende Architekturentwurf Sakralbauten- und Bildungsbau in einem außergewöhnlichen Ensemble.
Als neues regionales Zentrum im Nordosten Wiens bietet die Seestadt den idealen städtebaulichen Rahmen dazu.
Kardinal Dr. Christoph Schönborn (Erzbischof von Wien; römisch-katholische Kirche): „Der Campus der Religionen zeigt, dass in Wien das Miteinander der Religionen gelebt wird. Die Stadt Wien, die Kirchliche Pädagogische Hochschule und acht Religionsgemeinschaften haben sich gemeinsam auf den Weg gemacht, dieses faszinierende Projekt zu realisieren. Acht Sakralbauten unter einem Dach vereint, eigenständig und verbunden zugleich, lassen das friedliche Miteinander der Religionen sichtbar werden. Die KPH dient dabei als wichtiger Ort der interreligiösen Bildungsarbeit. Der Campus soll ein offener Ort für die Menschen in der Seestadt und in Wien sein, eine Einladung zur religiösen Erfahrung und zur Begegnung mit anderen Religionsgemeinschaften.“
Architekt Dipl.-Ing. Harald Gnilsen (Baudirektor der Erzdiözese Wien): „Mit dem Campus der Religionen soll ein Zentrum entstehen, wo Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Religionen ihre Heimat finden können. Mit dem Respekt für die Vielfalt der Religionsgemeinschaften wuchs das große Vertrauen der beteiligten Personen zueinander. Das Projekt ist einzigartig und soll für das Verständnis für die verschiedenen Religionsausübungen beitragen. Es freut und bewegt mich, dass das von mir initiierte Projekt Campus der Religionen so viele Menschen anspricht und begeistert, um sich für die Realisierung dieses Friedensprojektes einzubringen.“
Gursharan Singh Mangat (Sikh Tempel; Vorsitzender-Stellvertreter des Vereins Campus der Religionen): „Gemäß den Lehren der Heiligen Schrift der Sikhs, dem Sri Guru Granth Sahib, hat der Schöpfer alle Menschen aus dem gleichen Lehm, wenngleich mit unterschiedlichem Aussehen, geformt. Daraus resultierend bzw. den gleichen Ursprung aller Menschen betonend, kann der Campus der Religionen gewissermaßen als die Verkörperung dieser Weisheit verstanden werden.“
HS-Prof. Mag. Dr. Christoph Berger (Rektor der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems): „Der neue Standort schafft eine Vernetzung der Aus-, Fort- und Weiterbildung für Lehrerinnen und Lehrer aller Schultypen und Unterrichtsfächer mit kurzen Wegen in einem kompakt strukturierten Gebäude. Die Verbindung mit den sakralen Häusern der Religionsgemeinschaften lädt dazu ein, sich mit Religionen und Konfessionen in ihrer Vielfalt auseinanderzusetzen und seine eigene Position vor diesem Hintergrund zu erfahren. Wir sehen das als einen optimalen Rahmen, in dem eine Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern mit klarer Wertorientierung bestmöglich stattfinden kann.“
(wien.gv.at/Foto: C.Jobst/PID)