Gleichzeitig haben wir aber auch gesehen, dass wir einen Teil der Menschen mit mangelnden Deutschkenntnissen in dieser Zeit nicht erreicht haben. Diesen Umstand wollen wir durchbrechen“, sagte Integrationsministerin Susanne Raab bei einer Pressekonferenz gemeinsam mit Bildungsminister Heinz Faßmann und dem Präsidenten des Österreichischen Gemeindebundes, Alfred Riedl, zur Sommerschule.
„Deutschkenntnisse bedeuten mehr Chancen für den Bildungsweg und den Arbeitsmarkt. Kinder mit Deutschförderbedarf sollen den Sommer zum intensiven Deutschlernen nutzen, um dann im Herbst wieder voll durchstarten zu können“, so Raab. Für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund und mit mangelnden Deutschkenntnissen sei die Sommerschule eine wichtige Maßnahme, um am Bildungsweg nicht langfristig zurückzufallen. Auch die Eltern sollen in diesen Prozess eingebunden werden. So soll sichergestellt werden, dass diese Schülerinnen und Schüler auch zu Hause die notwendige Unterstützung bekommen. „Aus Integrationssicht ist klar: Gute Deutschkenntnisse sind der Schlüssel für eine gelungene Integration“, sagte die Ministerin. „Integration ist aber auch immer ein zweiseitiger Prozess: Der Staat stellt Angebote zur Verfügung, die dann aber auch angenommen werden müssen.“
Elternkurse und Online-Angebot für Schülerinnen und Schüler mit Deutschförderbedarf
Wenn die Eltern der deutschen Sprache selbst nicht mächtig seien, sei es natürlich schwierig, die Kinder zu unterstützen. Daher führt das Integrationsministerium ergänzend zur Sommerschule in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) von 22. Juni bis 31. August auch kostenlose Elternkurse durch. In diesen Kursen soll speziell Eltern von Schülerinnen und Schülern der Sommerschule folgende Inhalte vermittelt werden: der Stellenwert der Bildung in Österreich, die Wichtigkeit Deutsch zu lernen, die Grundzüge des österreichischen Bildungssystems, die Bedeutung der Mitwirkung von Eltern am Bildungsweg ihrer Kinder sowie Bildungsmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler. „Es geht uns darum, die Eltern im Integrations- und Bildungsprozess der Kinder mitzunehmen“, betonte Susanne Raab.
Die Eltern werden vorab in einem Schreiben der Schule über die Sommerschule und die Elternkurse informiert. Danach können sie sich direkt beim ÖIF für die Elternkurse anmelden – auf der Website unter www.integrationsfonds.at/elternkurse, unter der Telefonnummer 01/715 10 51 263 oder persönlich in jedem der neun Integrationszentren in Österreich.
Parallel dazu wird es vom ÖIF Online Deutsch-Lernangebote geben, um Kinder beim Übertritt vom Kindergarten in die Volksschule sowie Kinder und Jugendliche mit Sprachförderbedarf zu unterstützen. Das Angebot umfasst kostenlose und interaktive Live-Online-Lerneinheiten für Schülerinnen und Schüler bis zum Ende der Sekundarstufe I, die von qualifizierten ÖIF-Trainerinnen und -Trainern zur Förderung der sprachlichen Fertigkeiten durchgeführt werden. Für Kinder mit Deutschförderbedarf am Übertritt vom Kindergarten zur Volksschule stehen zusätzlich online abrufbare Lernclips zur Verfügung. Diese Online-Materialien sind von 6. Juli bis 13. September auf der Website des ÖIF-Sprachportals unter www.sprachportal.at abrufbar.
Abschließend hielt Integrationsministerin Susanne Raab fest: „Deutsch ist der Schlüssel für einen gelungenen Bildungsweg und Integration. Jede Maßnahme hilft den Kindern, aber auch den Eltern. Die Kombination der Sommerschule, Elternkurse und des Online-Angebots ist ein kompaktes Paket, das uns helfen wird, auch die Nachwirkungen der Coronakrise in der Integration gut abzufedern. Deutsch zu lernen bedeutet, Chancen zu haben. Unser Bildungssystem bietet den Kindern alle Chancen.“
(bundeskanzleramt.gv.at)