Metallindustrie erwartet schlimmstes Jahr seit 75 Jahren

Die Coronavirus-Krise trifft die heimische Metallindustrie mit voller Wucht. „Wir erwarten das schlimmste Jahr seit 75 Jahren“, sagte heute der Obmann des WKÖ-Fachverbands Metalltechnische Industrie (FMTI), Christian Knill.

Laut einer Umfrage unter Mitgliedsbetrieben könnte der Branchenumsatz heuer um ein Viertel schrumpfen. Nach Ende der Kurzarbeit im Herbst sind Tausende Jobs bedroht.

Wie groß der Beschäftigungsabbau ausfallen werde, sei aktuell „schwer zu sagen“, sagte Knill. Wenn man den erwarteten Rückgang der Wirtschaftsleistung in Österreich für 2020 heranziehe, dann könnten schätzungsweise 7.000 Arbeitsplätze wegfallen. „Die Kurzarbeit ist kein Allheilmittel. Wichtig ist, dass die Märkte anspringen“, so Knill.

Erholung dauert Jahre

Am stärksten von der Krise betroffen seien Produzenten für die Automobilindustrie und Gießereien, am wenigsten Hersteller für Bauunternehmen. Das Vorkrisenniveau werde erst 2022 bis 2024 wieder erreicht, erwartet der FMTI-Obmann.

Bei einer Befragung des Fachverbandes Mitte Mai unter Mitgliedsunternehmen zählen der Auftragsrückgang, die Sicherung der Liquidität und Probleme bei Geschäftsreisen zu den drängendsten Themen der Betriebe. Aufgrund der Grenzsperren weltweit war die Abnahme, Fertigstellung und Montage von Anlagen oftmals nur schwer möglich.

Zu den größten Firmen der Branche zählen unter anderem der Anlagenbauer und Technologiekonzern Andritz, der Seilbahnhersteller Doppelmayr, der Beschlägehersteller Julius Blum und der Kranhersteller Palfinger. Zur Metalltechnischen Industrie in Österreich gehören insgesamt rund 1.200 Unternehmen aus den Bereichen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau, Metallwaren und Gießerei.

red, ORF.at/Agenturen

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