Seit Trump-Äußerungen mehr Giftnotrufe in Illinois

Nach den Äußerungen von US-Präsident Donald Trump über die mögliche Einnahme von Desinfektionsmitteln gegen das Coronavirus hat die Giftzentrale im US-Staat Illinois eine Zunahme an Notrufen verzeichnet.

In den vergangenen zwei Tagen habe es im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen „signifikanten Anstieg“ der Anrufe im Zusammenhang mit Reinigungsmitteln gegeben, sagte gestern die Direktorin des Gesundheitsamts, Ngozi Ezike. Beispielsweise sei mit einer Mischung aus Bleichmittel und Mundwasser gegurgelt worden, „in einem Versuch, das Coronavirus zu töten“.

Trump hatte Forscher am Donnerstag bei einer Pressekonferenz ermuntert, Möglichkeiten zu prüfen, Menschen im Kampf gegen das Virus direkt Desinfektionsmittel zu spritzen. Seine Äußerungen lösten Empörung aus. Einige Behörden sahen sich veranlasst, Bürger öffentlich zu warnen. Tags drauf stellte Trump seine Aussage als „Sarkasmus“ dar. Er habe keineswegs die Bürger dazu aufrufen wollen, Desinfektionsmittel zu sich zu nehmen.

Inzwischen scheint Trump die Freude an seinen täglichen Pressekonferenzen abhandengekommen zu sein. Die Medien würden „Rekordeinschaltquoten erhalten, und das amerikanische Volk bekommt nichts als ‚Fake News‘“, schrieb der Präsident gestern auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. „Das ist die Zeit und Mühe nicht wert!“

red, ORF.at/Agenturen

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