Menschen schlendern durch die Kärntner Straße, Touristen sind wieder in der Wiener Innenstadt unterwegs. Der Tourismus verspürt zu Ostern wieder einen Aufwärtstrend. „Sowohl die Innenstadtlokale, als auch die Restaurants und Gastwirtschaften außerhalb des Zentrums sind gut gebucht“, freute sich Peter Dobcak, Obmann der Fachgruppe Gastronomie in der Wirtschaftskammer Wien, erst vor wenigen Tagen. Dennoch haben nicht alle Gastronomen Grund zum Jubel.
Köche und Kellner in Heimat zurückgekehrt
Wer durch die Stadt geht, stößt immer wieder mal zum Beispiel auf Schanigärten, die teilweise geschlossen sind. „Zu wenig Personal“, lautet da oft die lapidare Begründung. Der Personalmangel in Gastronomie und Hotellerie sei eklatant, hieß es dazu wiederum von der Wirtschaftskammer. Die Zahl der offenen Stellen ist heuer zwar wesentlich größer als 2020. Es ist aber nur ein Bruchteil dessen, was der Markt vor der Pandemie hergegeben habe, heißt es vom AMS.
Die Sache ist komplizierter als die bloße Statistik zu vermitteln mag: Viele ausländische Kellnerinnen und Kellner, Köche und anderes Personal in der Gastronomie, die vor der Pandemie in Wien gearbeitet haben, haben die Stadt verlassen. Die meisten hätten sich umorientiert und würden jetzt Jobs in ihrer Heimat haben. Damit fehlt das Personal in Wien. Eine Lösung für das Arbeitskräfteproblem gibt es vorerst nicht. Denn die etwa oft verlangten höhere Löhne würden die notorisch unterkapitalisierte Gastronomie und Hotelleriebetrieb wohl nur schwer verkraften.
Gastronomie ohne Corona-Einschränkungen
Am vergangenen Donnerstag hatte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker bekannt gegeben, dass Wien die neuen Corona-Regeln des Bundes in der Gastronomie übernimmt. Damit fielen die G-Vorschriften in der Gastronomie Tag wie Nacht auch in der Bundeshauptstadt. Man muss weder mehr eine Genesung noch eine Impfung vorweisen und kann trotzdem im Lokal Platz nehmen. Maske ist ebenfalls keine vorgeschrieben.
(ORF)