Österreicher bevorzugen Teilzeitarbeit: Neue Trends am Arbeitsmarkt

Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Teilzeitarbeitsquote in Österreich trotz des Arbeitskräftemangels neue Höchststände erreicht hat.

Entgegen der Annahme, dass der Trend auf das Fehlen von Vollzeitstellen zurückzuführen ist, geben weniger als 10 % der Befragten an, keine Vollzeitarbeit finden zu können. Stattdessen entscheiden sich viele bewusst für Teilzeit, um eine bessere Work-Life-Balance zu erreichen.

Warum Teilzeit? Familien- und Finanzaspekte im Fokus

Besonders Frauen mit Kindern im Kindergartenalter wählen oft Teilzeitarbeit, mit einer Quote von fast 80 %. Interessanterweise zeigen auch viele kinderlose Frauen eine Präferenz für Teilzeitstellen, um mehr Freizeit und Flexibilität zu haben. Auf der anderen Seite entscheiden sich etwa ein Drittel der Männer ebenfalls aktiv für Teilzeitarbeit, was auf einen generellen Wandel in den Arbeitspräferenzen hindeutet.

Ein weiterer entscheidender Faktor ist das aktuelle Sozialsystem in Österreich, das oft finanzielle Nachteile mit sich bringt, wenn die Arbeitsstunden erhöht werden. Viele Arbeitnehmer berichten, dass höhere Arbeitszeiten zu einem Verlust von Sozialleistungen führen können, was das Gesamteinkommen letztlich reduziert. Dies schafft ein Anreizsystem, das Teilzeitarbeit attraktiver macht als Vollzeitbeschäftigung.

Österreich im internationalen Vergleich

Österreich ist derzeit das einzige OECD-Land, in dem die durchschnittlichen Arbeitsstunden immer noch unter dem Niveau von 2019 liegen. Während andere Länder ihre Arbeitszeiten nach der Pandemie erhöht haben, bleibt Österreich bei kürzeren Arbeitszeiten, was auf die wachsende Akzeptanz von Teilzeitmodellen hinweist.

Zukunftsaussichten

Die steigende Beliebtheit von Teilzeitarbeit in Österreich könnte ein Anzeichen für eine grundlegende Veränderung der Arbeitskultur sein. Arbeitgeber müssen sich an diese neuen Präferenzen anpassen, um Talente anzuziehen und zu halten. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Trends auf die Produktivität und die langfristige wirtschaftliche Entwicklung auswirken werden.

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