Wien: Wie die Wirtschaft klimafreundlich werden kann

Wien plant, bis 2040 klimaneutral zu werden. Gleichzeitig ist man in Wien der Meinung, dass die Wirtschaft unter diesem Plan nicht leiden sollte.

Im jährlichen Bericht „Vienna Green Economy Report“ wird der Fortschritt in Richtung einer klimafreundlichen Wirtschaft dokumentiert. Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Rentabilität gehen in der österreichischen Hauptstadt Hand in Hand.

Besonders im Bauwesen, das für 30 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich ist, gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Die Renovierung von Gebäuden, wie städtischen Wohnanlagen oder Schulen, kann nicht nur zur Verbesserung der klimatischen Bedingungen und zur Reduzierung von CO2 beitragen, sondern auch zusätzlichen wirtschaftlichen Mehrwert schaffen und Arbeitsplätze erhalten, was die Wirtschaft ankurbeln könnte. Daher investiert die Stadt in verschiedene Projekte, wie etwa den Ausbau von Solaranlagen.

„Einerseits haben wir enorme CO2-Einsparungen, andererseits sehen wir durch den wirtschaftlichen Beitrag, was dies im weiteren wirtschaftlichen Kontext alles bringt. Und viele Unternehmen zeigen, dass dies auch wirtschaftlich rentabel sein kann“, sagte der Präsident der Wirtschaftskammer Wien, Walter Ruck. Wenn alle im Bericht vorgeschlagenen Projekte umgesetzt würden, könnten jedes Jahr mehrere Hunderttausend Tonnen CO2 eingespart werden.

Derzeit läuft das Projekt Seestadt Aspern, wo eine große Wärmepumpe gebaut wird. Dort werden Tiefenbohrungen durchgeführt, um aus dem Wasser Energie für die Fernwärme zu gewinnen. Das warme Wasser könnte zur Produktion alternativer Energiequellen für Wirtschaft und Haushalte genutzt werden, betonte der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig.

Ein Beispiel dafür, wie die Wirtschaft klimafreundlich gestaltet werden kann, ist das Boutique-Hotel im 9. Wiener Bezirk, das auf Nachhaltigkeit setzt. Neben einer grünen Fassade wurden in diesem Jahr auch Solarpanels installiert. Dadurch wurde der CO2-Ausstoß reduziert. Der Fokus auf ökologisches Wirtschaften begann jedoch viel früher, wie die Hotelbesitzerin Sonja Wimmer erklärt: „Der erste Schritt wurde 2013 bei der Generalsanierung gemacht.

Damals haben wir uns trotz höherer Investitionen für eine energieeffiziente Gebäudetechnologie entschieden.“ Dadurch konnten die laufenden Energiekosten langfristig um 20 Prozent gesenkt werden. Investitionen, so Wimmer, zahlen sich auf lange Sicht aus. Nachhaltiges Wirtschaften kann Unternehmen Vorteile bringen und gleichzeitig zu einer klimaneutralen Zukunft beitragen.

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