Lesekrise bei Erwachsenen in Österreich

Eine neue Studie der OECD zeigt alarmierende Ergebnisse über die Lesekompetenz erwachsener Österreicher.

Zwischen 2012 und 2023 hat sich der Anteil der 16- bis 65-Jährigen, die Probleme mit grundlegenden Texten haben, fast verdoppelt. Während im Jahr 2012 noch 16 % der Befragten Schwierigkeiten angaben, sind es 2023 bereits 29 %. Damit liegt Österreich mit 254 Punkten deutlich unter dem OECD-Durchschnitt von 260 Punkten.

Ursachen und Hintergründe der Entwicklung

Die Studie stellt fest, dass die Auswirkungen von Migration auf die Lesekompetenz im Land nur einen geringen Einfluss haben. Der Verlust an Leseleistung durch Zuwanderung trägt lediglich mit 4 bis 5 Punkten zu der Verschlechterung bei. Interessanterweise schneiden zweite Generationen von Migranten im Vergleich zu Einheimischen in Bezug auf Lesekompetenz ähnlich ab.

Eine weitere Erkenntnis der Studie ist, dass der soziale Hintergrund zunehmend über den Bildungserfolg entscheidet. Kinder aus bildungsfernen Haushalten haben signifikant schlechtere Chancen, gute Lesefähigkeiten zu entwickeln. Diese soziale Schere hat sich in den letzten Jahren weiter verschärft und wirkt sich negativ auf das Bildungssystem aus.

Gesellschaftliche und bildungspolitische Konsequenzen

Die Ergebnisse der OECD-Studie werfen wichtige Fragen für die Bildungspolitik in Österreich auf. Experten fordern verstärkte Maßnahmen, um das Lesen bereits in frühen Bildungsstufen zu fördern. Ziel ist es, Kinder unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund zu unterstützen und Bildungsungleichheiten zu minimieren.

Bildungsministerien und NGOs sind aufgefordert, gezielte Leseförderungsprogramme zu entwickeln und den Zugang zu Bildung für alle gesellschaftlichen Gruppen zu verbessern. Außerdem wird betont, wie wichtig es ist, auch Erwachsenen Bildungsangebote zu machen, um ihre Lesefähigkeiten zu verbessern.

 

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