Die Journalistin der Zeitung Der Standard, Olivera Stajić, sagte, dass es den Studenten gelungen sei, ein wenig von der Atmosphäre, die zuvor in Belgrad und Budapest zu spüren war, auch nach Wien zu bringen.
„Internationale Medien haben am 15. März erkannt, dass das eine wichtige Sache ist – nicht nur für Serbien, sondern für ganz Europa, für die Demokratie. Aber wenn Kolleg:innen das live erleben und das dann mit Bildern kombinieren, dann verbreitet sich das – und genau das ist die ganze Nacht in ganz Österreich passiert“, berichtet sie.
Sie erzählt, dass bis zum 15. März „all das in weiten Teilen Europas kaum wahrgenommen wurde“.
„Über soziale Netzwerke konnte man es verfolgen, aber die Medien in Deutschland sind eher konservativ und greifen selten auf Inhalte aus sozialen Netzwerken zurück. Seit dem 15. März habe ich das Gefühl, dass die gesamte westeuropäische Öffentlichkeit aufgewacht ist. Die Tatsache, dass die Studenten hier sind, hat dazu beigetragen, dass das eine der Hauptnachrichten wurde“, sagt Stajić.
Ljudiiiii
Veličanstven doček studenata u Beču
PUMPAJ
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— Hibrid Drako genetike (@HibridDrakoGen) April 7, 2025
Sie bemerkte, dass einige EU-Abgeordnete auf ihren Kanälen die Nachricht über die radelnden Studenten verbreiteten und ankündigten, dass sie sie empfangen werden.
„Wie die EU reagieren wird – momentan ist sie leider mit anderen Themen beschäftigt. Ich hoffe, dass wenigstens diese Bilder und das mediale Echo etwas Druck auf sie ausüben“, sagt sie.
Die Studenten werden mit dem Fahrrad fast ganz Österreich durchqueren.
Heute fahren sie bis nach Emmersdorf an der Donau – 88 Kilometer liegen vor ihnen – wo sie auch übernachten werden. Danach geht es weiter nach Linz, anschließend nach Salzburg, was ihr letzter Tag in Österreich sein wird. Am Freitag brechen sie dann nach Deutschland auf, um auch dieses Land zu durchqueren und schließlich Frankreich zu erreichen.
„Obwohl das Wetter schlecht war, sind viele unserer Leute gekommen. Eine Frau aus Maribor ist angereist, sie sagte, dass sie das endlich live erleben wolle, nachdem sie es monatelang in den Medien verfolgt hatte. Sie hat sogar Geschenke mitgebracht, glaube ich“, sagt Stajić.
Sie betont, dass der Empfang der Studenten auf dem Online-Portal des öffentlich-rechtlichen Rundfunks – der meistbesuchten Nachrichtenseite in Österreich – die ganze Nacht über die Topmeldung war, und sogar noch am Morgen.