Durch den Angriff entstand ein stechender und kaum erträglicher Gestank, der sich rasch im gesamten Gebäude verbreitete und zur vorsorglichen Schließung mehrerer Ambulanzen führte. Kurz nach dem Notruf traf die Polizei ein und nahm die mutmaßliche Täterin fest. Nach ersten Informationen soll die Frau aus Unzufriedenheit mit ihrer medizinischen Behandlung gehandelt haben.
Laut Polizeisprecher Filip Haslinger wurde vorsorglich ein Gefahrstoffexperte hinzugezogen, um die genaue Zusammensetzung der Flüssigkeit zu analysieren. Den Ermittlungen zufolge hatte die Patientin die Säure zuvor online bestellt und gezielt auf den Arzt geschüttet.
Vier weitere Personen kamen ebenfalls mit der ätzenden Substanz in Kontakt. Gegen die Verdächtige wird nun wegen schwerer Körperverletzung mit Vorsatz ermittelt.
Aufgrund der stark korrosiven Dämpfe bleiben u. a. die Ambulanzen für Pulmologie, Rheumatologie und Dermatologie vorerst geschlossen – mindestens bis Donnerstag. Diese Maßnahme wurde vom Österreichischer Gesundheitsfonds bekanntgegeben. Ein spezialisiertes Reinigungsteam ist bereits im Einsatz, um die Folgen des Angriffs zu beseitigen.
„Dank des schnellen Eingreifens des Sicherheitspersonals konnte eine weitere Gefährdung verhindert werden“, teilte der Fonds mit und betonte, dass die Sicherheit von Patientinnen und Patienten sowie des Personals oberste Priorität habe.
Expertinnen und Experten warnen eindringlich vor den Gefahren von Buttersäure: Ihre ätzenden Dämpfe können schwere Reizungen der Atemwege, Husten, Übelkeit, Erbrechen und im schlimmsten Fall Lungenschäden verursachen. Haut- oder Augenkontakt kann zudem zu gravierenden Verätzungen und Verbrennungen führen.